Der neue Wartburg

DER NEUE WARTBURG 1000

Dipl.-Ing. 6. Roth (KDT)
Nach einer zehnjährigen Produktionszeit
seines in vielen Ländern bekannten Erzeug-
nisses, des PKW Wartburg, hat der VEB
Automobilwerk Eisenach die Produktion
dieses Wagens Ende vergangenen Monats
eingestellt. Seit dem 1. Juli 1966 rollt ein
neues Modell vom Band, das, an die Tradi
- tionen des Werkes und den guten Ruf des
Wartburg anknüpfend, auch weiterhin den
Namen "Wartburg 1000" trägt und zwar
unter der Typenbezeichnung - 353 -. Die-
ser Modellwechsel wurde bereits am 1. Sep-
tember 1965 mit der Einführung eines neu-
konzipierten Fahrwerks mit schrauben-
gefederten Vorder- und Hinterrädern ein-
geleitet, wobei jedoch die Karosserie des
bisherigen Wartburg zunächst beibehalten
wurde. Diese in den letzten Monaten unter
der Typbezeichnung 312 produzierte Ver-
sion wurde in der KFZ Heft 10/1965 aus-
führlich beschrieben.
Zusammen mit diesem Fahrgestell ergibt die
nunmehr eingeführte neue Karosserie bei
gleichzeitig vorgenommenen Detailände-
rungen am Motor und Fahrwerk einen
gänzlich neugestalteten Nachfolgetyp. Unter
Beibehaltung bzw. bei geringfügiger Ver-
ringerung der Außenabmessungen des bis-
herigen Wartburg weist der neue Wart-
burg 1000 auf Grund seiner modernen Kon-
struktionsdetails wesentlich vergrößerte
Innenraumabmessungen auf, so daß er in
  Verbindung mit der vorgesehenen reich-
haltigen Ausstattung den Fahrkomfort eines
echten Mittelklassewagens bietet. Dabei
wurde den Forderungen nach innerer und
äußerer Sicherheit in weitem Maße Rech-
nung getragen. Insgesamt wird der im fol-
genden in seinen wichtigsten Einzelheiten
vorgestellte "Wartburg 1000 - 353", mit
seinem vom Vorgängertyp übernommenen,
fahrmechanisch vorteilhaften Frontantriebs-
block modernsten Ansprüchen gerecht, die
heute an ein Automobil gestellt werden.

Motor

Der bereits beim Typ 312 mit dem schrau-
bengefederten Fahrgestell eingeführte Drei-
zylinder-Zweitaktmotor mit seiner Nenn-
leistung von 45 PS (KFZ 10/65) und den
Verbesserungen in der Triebwerklagerung,
der Zündanlage, der organisch in den Zylin-
derkopf einbezogenen Kühlmittelumwälz-
pumpe und dem Temperaturregler sowie
der gänzlich neuentwickeln, geräusch-
armen Auspuffanlage ist beim Typ 353 mit
einem BVF-Fallstromvergaser (Ansaugweite
36 mm) und einem auf den neuen Vergaser-
typ abgestimmten, zweiteiligen Ansaug-
geräuschdämpfer mit Papierfiltereinsatz
ausgerüstet. Hauptmerkmale des neuen Ver-
gasers sind die von der Drosselklappe ge-
steuerte Zusatzeinrichtung für den Vollast-
  bereich und die im Hauptstrom wirkende
Starteinrichtung.
Die mechanisch bei großen Drosselklappen-
öffnungen betätigte Zusatzeinrichtung be-
wirkt die für hohe Leistungsausbeute erfor-
derliche Anreicherung des Kraftstoff-Luft-
Gemisches und ermöglicht dadurch eine
optimale Kraftstoffdosierung in allen Last-
bereichen.
Zusammen mit der für ein gleichmäßiges
Kraftstoff-Luft-Gemisch abgestimmten An-
sauganlage wird dadurch beim Motor 353
eine Verbesserung des spezifischen Kraft-
stoffverbrauches in einem weiten, für den
Fahrbetrieb interessierenden Kennfeldbe-
reich erreicht (siehe Bild 2), wobei die
Kraftstoffausnutzung den für den Motor-
betrieb guten Wert von ¿ = 1,0 in diesem
Bereich annähernd erreicht bzw. teilweise
überschreitet (Bild 3).
Die zentrale Starteinrichtung arbeitet nach
dem Prinzip einer federbelasteten, außer-
mittig gelagerten zweiten Drosselklappe im
Vergaseransaugstutzen. Diese zweite Dros-
selklappe erübrigt durch die Verwendung
des Hauptvergasers ein besonderes Start-
vergasersystem und öffnet nach dem An-
springen des Motors durch den bei steigen-
der Drehzahl im Ansaugsystem zunehmen-
den Unterdruck selbsttätig.
Der Papierfiltereinsatz des Ansauggeräusch-
dämpfers ergibt gegenüber dem bisher


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angewendeten Naßluftfilter eine Erhöhung
des Staubfilterungsgrades und der Stand-
zeit. Bei normalem Staubanfall ist eine Aus-
wechslung der Filterpatrone nach 25 000 km
erforderlich, wobei nach jeweils 10 000 km
eine Wartung durch Ausklopfen der ange-
fallenen Staubmenge durchzuführen ist.
Das bereits beim Typ 312 eingeführte Kühl-
system mit einer Frostsicherheit bis - 25 ºC
und einer Wartungsfreiheit von zwei Jahren
wird weiterhin beibehalten, wobei der für
eine leichte Kontrolle durchscheinende
Plastausgleichbehälter in den unmittelbaren
Kühlluftstrom hinter das Ziergitter verlegt
wurde (Bild 4).

Getriebe und Kupplung

Das vom Typ 312 übernommene, gegenüber
seiner früheren Ausführung beim Typ 311
leicht modifizierte Blockgetriebe besitzt
folgende konstruktiven Einzelheiten und
Merkmale:
Geräuscharmes Wechselgetriebe mit vier
Vorwärtsgängen und einem Rückwärtsgang.
Davon sind der 2. bis 4. Gang schrägverzahnt


Bild 1    Kennlinien des Motors 353
  und sperrsynchronisiert. Das Getriebe ent-
hält den Achsantrieb mit Kegelrad-Aus-
gleichgetriebe sowie einen Klemmrollen-
freilauf für alle Vorwärtsgänge. Der auf der
Vorgelegewelle angebrachte Freilauf stellt
wahlweise den Kraftschluß in Zugrichtung
oder auch durch Sperre in beiden Drehrich-
tungen mit dem Achsantrieb her. Beim Ein-
egen des Rückwärtsganges wird automa-
tisch die Freilaufsperre betätigt.
Die Kraftübertragung vom Getriebe zu den
Antriebsgelenken wird durch wartungs-
arme, nadelgelagerte Dreifingergelenke her-
gestellt, die hoher Belastung gewachsen sind
und einen großen Beugungswinkel zulassen.
Zur Kraftübertragung vom Motor zum Ge-
triebe wird weiterhin die vom Typ 312
übernommene Einscheibentrockenkupplung
LR 10-13 K (Renak) verwendet. Der Betäti-
gungsaufwand am Kupplungspedal wurde
auf 12 kp abgesenkt. Betätigt wird die Kupp-
lung wie bisher über einen wartungsarmen
Seilzug.
Das Einlegen der Gänge erfolgt über die bei-
behaltene Lenkradschaltung. Dabei wurde zur
Angleichung an die internationale Norm
eine Umkehrung des Schaltbildes vorgenom-
men. Der 1. und 2. Gang liegen jetzt in Lenk-
radnähe, der 3. und 4. Gang dagegen vorn,
also in Schalttafelnähe. Für den ebenfalls in
Lenkradnähe liegenden Rückwärtsgang wur-
de die bewährte, erst durch Herausziehen
des Schalthebels zu überwindende Anschlag-
sicherung gegen unbeabsichtigtes Einlegen
beibehalten.

Fahrgestell

Das bereits beim Typ 312 eingesetzte, für
den Typ 353 bestimmte Fahrgestell ist aus-
führlich in der KFZ (Heft 10/1965) vorge-
stellt worden. Die Konstruktionseinzelhei-
ten sind in der Tafel 3 zusammengestellt.
Der mit der gänzlich neuen Konzeption des
Fahrgestells erreichte gute Federungs- und
Fahrkomfort sowie die verwirklichte War-
tungsfreiheit über 50 000 bzw. 100 000 km
werden natürlich beim Baumuster 353 eben-
so wirksam. Fahr- und Federungskomfort
sind sogar am neuen Fahrzeug infolge gerin-
  gerer Seitenwindempfindlichkeit und gün-
stigerer Achslastverteilung (Tafel 1) verbes-
sert.
Gegenüber dem Baumuster 312 hat die
Bremsanlage eine weitere Verbesserung er-
fahren, indem die an Vorder- und Hinter-
achse weiterhin verwendeten Trommel-
bremsen mit automatischer Backennachstel-
lung versehen wurden, wodurch sich das
Ein- und Nachstellen erübrigt (Bild 5). Das
stellt einen weiteren Schritt zur Verringe-
rung der Wartungsarbeit und Erhöhung der
Funktionssicherheit dar. Gleichzeitig wurde
die hydraulische Übersetzung zwischen
Haupt- und Radbremszylinder vergrößert
(HBZ 22,2; RBZ 25,4/25,4 gegenüber Bau-
muster 312 HBZ 25,4; RBZ 26,98/25,4), wo-
bei ein in die Zuleitung der Hinterräder
eingeschaltetes Bremskraftbegrenzungsven-
til den maximalen Flüssigkeitsdruck an
den Hinterrädern auf rd. 30 kp/cm² be-
grenzt. Damit wird eine bessere Anglei-
chung der Bremskraft der Vorder- und
Hinterräder an die verschiedenen Be-
lastungs- und Verzögerungsverhältnisse und
insgesamt eine größere Wirksamkeit der
Bremsanlage erreicht.
Bei eingelaufener Bremse ist mit dem voll-
belasteten Fahrzeug auch auf reibwertmäßig
schlechter Straße kein Überbremsen der
Hinterachse zu erwarten; damit bleibt der
Fahrzustand des vollbelasteten Fahrzeugs
beim Bremsen stabil.
Die gegenüber der Bremsanlage des Typs
312 erzielte Verbesserung in bezug auf ge-
ringeren Fußkraftaufwand bei gleicher
Bremswirkung geht aus dem Schaubild der
Bremscharakteristiken (Bild 6) beider Typen
hervor.
Zur Minderung der Blendwirkung sind
beim Baumuster 353 in Angleichung an den
internationalen Stand das Lenkrad, der
Schalt- und Fahrtrichtungsanzeigeschalter
sowie die Lenksäulenverkleidungsteile gene-
rell in schwarzem Farbton ausgeführt. Sie
bestehen aus dem Plastwerkstoff Polypropy-
len. Harmonisch in das Gesamtbild der
Schalttafel fügt sich das neuentwickelte
Zündanlaßlenkschloß ein, das gleichzeitig
als Lenksäulenlager dient (Bild 19).




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Tafel 1     Vergleich der Achslastverteilung
Baumuster 312 und 353

Beladungszustand   Achslast, vorn/
Achslast, hinten (%)
Baumuster 312  Baumuster 353

Leer fahrfertig56/4458/42
5 Personen (je 65 kg)
und 50 kg Gepäck
im Kofferraum47/5349/51

Durch die Im Zündanlaßlenkschloß kombi-
nierte zuverlässige Diebstahlsicherung und
Zündanlaßschaltung wurde ein Höchstmaß
an Bedienungserleichterung für solche Ein-
richtungen geschaffen. Durch nur einen
Schalter und damit auch einen Schlüssel sind
folgende Schaltstellungen möglich:

1. Parkstellung (Lenksäule verriegelt, Zün-
dung aus)

2. Garage (Lenksäule entriegelt, Zündung
aus)

3. Zündung eingeschaltet

4. Anlassen

Karosserie

Gesamtkonzeption

Grundgedanke der Konzipierung des neuen
Wartburg war die Schaffung optimaler
Innenraumabmessungen unter Beibehaltung
und eventuell sogar Verringerung der
Außenabmessungen der bisherigen, bewähr-
ten Wartburg-Karosserie der Typen 311/
312. Aus der Notwendigkeit des zeitlich
früher in die Produktion genommenen
schraubengefederten Fahrgestells ergab sich
ferner die bewußte Beibehaltung der ge-
trennten Rahmenbauweise und der wich-
tigsten Karosserieanschlußmaße. Damit
mußte das Ziel, fünf Normalpersonen be-
quem unterzubringen, mit dem vom Typ 312
stammenden Radstand von 2450 mm reali-
siert werden.

Zunächst ergab sich durch die, entspre-
chend der kleineren 13"-Räder, neuaus-
gelegten Radkästen ein kleiner Raumge-
winn. Dieser wurde vorn ausgenutzt, um
die Stirnwand samt Pedalpunkt um 30 mm
vorzurücken, wobei die Ausbuchtungen für
die Vorderräder in der Stirnwand noch ver-
kleinert werden konnten.

Die gesamte Sitzposition der Vordersitze
wurde um diesen Betrag nachgerückt. Durch
Anwendung von Selfa-Federn in den Rücken-
lehnen der Vordersitze ließ sich deren
Dicke um 2 cm verringern. Die Summe bei-
der Maßnahmen ergibt bereits einen Ge-
winn an Innenraumlänge von 5 cm.

Voraussetzung für die Unterbringung von
drei Personen auf der Fondsitzbank ist die
Ausnutzung der vollen Wagenbreite für die
Sitzbank. Es war also anzustreben, die Ein-
engung durch die hinteren Radkästen zu
beseitigen. Hierzu mußte die Sitzposition
um 7 cm vorgerückt werden. Damit war es
möglich, die Rückenlehne so auszubilden,
daß sie durch schwache, runde Erhebungen
  Fahrgestell komplett

Bild 5    Das komplette Fahrgestell mit eingebautem
Triebsatz. Als Veränderung gegenüber dem Bau-
muster 311 sind die Ansauganlage (Abzweigtopf) mit
dem Fallstromvergaser, der auf den vorderen Rahmen-
 
querträger verlegte AusgleichbehäIter des geschlosse-
nen Kühlsystems sowie die geänderte vordere Karos-
seriebefestigung am Federträger und die neue Lenk-
säulenverkleidung mit Zündanlaßlenkschloß zu sehen

Bild 5    Vorderradbremse mit automatischer Brems-
backennachstellung durch stufenlos arretierendes
Schiebestück
 

Vorderradbremse
 
Bild 6    Vergleich der Bremscharakteristiken der
Typen 353 und 312. Für eine Bremsverzögerung von
5 m/s² sinkt z. B. die erforderliche Fußkraft von 44 auf
32 kp

Bremscharakteristiken

Tafel 2     Anwendung der Scheinwerferzusatzverstellungen

Fahrgastraum
(Personen)
Vordersitze
Zuladung
 
 
Hintersitze
 
Kofferraum
(Masse in kg)
 
 
Reflektor-
Stellung
 
Hebelstellung
(Ansicht gegen
Fahrtrichtung)
 
Kontrolleuchte
Reflektor-
Stellung
 

1 oder 2
1 oder 2
1 oder 2
1 oder 2
-
-
1 bis 3
1 bis 3
<= 20
>= 20
<= 20
>= 20
hoch
tief
tief
tief
rechts
links
links
links
ein
aus
aus
aus


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an den äußeren Enden die Radkästen über-
deckt. Diese Erhebungen schmiegen sich
der Körperrundung der beiden an die
Außenwand gerückten Fondsitzinsassen an
und stören nicht.
Die Kniefreiheit brauchte durch das Vor-
rücken der Sitzbank infolge der vorgerück-
ten Stirnwand und Vordersitzposition nur
um 2 cm verringert zu werden. Die Erfah-
rung mit dem bisherigen Wartburg und Ver-
gleiche mit entsprechenden Fahrzeugen
anderer Hersteller führten zu der Erkennt-
nis, daß der Knieraum in der bis jetzt gefer-
tigten Wartburg-Karosserie reichlich be-
messen war und ohne Einschränkungen des
Komforts um 3 bis 4 cm verkleinert werden
konnte.

Verbessert werden mußte der Fußraum für
die Fond-Passagiere, insbesondere, um für
drei Fußpaare Platz zu schaffen. Die Fuß-
mulde wurde zur Erreichung einer an-
genehm entspannten Fußhaltung neugestal-
tet. Wegen der erforderlichen Verbreite-
rung mußten die Längsträger des Fahr-
gestellrahmens weiter nach außen verlegt
werden, wodurch der Platz seitlich des
Längsträgers für den Schalldämpfer nicht
mehr ausreichte, der deshalb vorn quer
unter dem Motor untergebracht ist. Zur
weiteren Verbesserung der Fußfreiheit
wurde bei der Neukonstruktion der Vor-
dersitze der Ausbildung der Unterseite be-
sondere Beachtung geschenkt. Durch das
Zusammenwirken der beschriebenen Maß-
nahmen konnte trotz der oben erwähnten
geringfügigen Einschränkung der Kniefrei-
heit eine bequemere Sitzposition auf der
Fondsitzbank geschahen werden, die in der
Breite nunmehr drei Personen ausreichend
Platz bietet.

Dieses Platzangebot bildete die Ausgangs-
basis für die maßgebliche Auslegung des
Karosseriekörpers, wobei trotz des erfor-
derlichen größeren Innenraumes die Außen-
abmessungen des Vorgängertyps möglichst
noch unterschritten werden sollten. Das
Kriterium der Innenbreite bildet die Gürtel-
linie, denn sie verläuft im Bereich der Schul-
ter des sitzenden Menschen, also seiner
breitesten Körperpartie. Die moderne glatt-
flächige Formgebung verzichtet auf vor-
stehende hintere Kotflügel. Dadurch und
durch die Anwendung gebogener Seiten-
scheiben konnte die Gürtellinie so verbrei-
tert werden, daß die innere Brüstungsbreite
ausreicht, um drei Schultern nebeneinander
Platz zu bieten, ohne die Gesamtbreite des
Grundkörpers zu vergrößern und das Dach
wesentlich zu verbreitern. Durch das Vor-
rücken der Fondsitzbank entstand ein kür-
zerer Fahrgastraum. Vorbau und Heck
wurden raumsparender gestaltet, so daß
die Fahrzeuggesamtlänge verkürzt werden
konnte.

Der Kofferraum ist trotz kleinerer Längen-
abmessung des hinteren Überhangs durch
einen flacheren Achstunnel, günstigere
Unterbringung des Kraftstoffbehälters, ste-
hende Anordnung des Reserverades und die
fast quaderförmige Formgebung des Hecks
von 420 dm³ beim Vorgängertyp auf 520 dm³
vergrößert worden. Sogar von den vor-
springenden Hörnern der Stoßstange ge-
  messen, ist die Fahrzeuggesamtlänge gegen-
über den Vorgängertyp um 130 mm redu-
ziert worden.
Die Hohe des Fahrzeugs konnte durch das
flache Dach geringfügig verringert werden,
ohne die Kopffreiheit auf den Fondsitzen zu
beeinträchtigen.
Als Endergebnis der Neuaufteilung ergibt
sich also bei verkleinerter Standfläche und
verringerter Höhe ein bequemerer Innen-
raum.
Bei der Konzeption einer modernen Karos-
serie müssen neben optimaler Raumausnut-
zung bestmögliche Sichtverhältnisse und
gute Zugänglichkeit zu allen Innenräumen
angestrebt werden. Deshalb wurden durch
Absenken der Gürtellinie und Anheben der
Dachrahmenkontur große Fensterflächen
geschaffen, die in Verbindung mit dünneren
Säulenprofilen eine freie Sicht nach allen
Seiten gestatten. Die breite hintere Dach-
säule stört die Sicht von den Fondsitzen aus
kaum, da der Augenpunkt der Insassen noch
vor der Vorderkante der Säule liegt. Die
Sicht vom Fahrersitz durch den Rückblick-
spiegel nach hinten wird durch die in dieser
Richtung sehr schmalen hinteren Dach-
säulen ebenfalls nicht behindert. Für die
Sicht bringt diese Säule also keine Nachteile,
wohl aber Vorteile für die Stabilität des Auf-
baus. Eine bessere Erkennbarkeit von hoch-
hängenden Ampeln und Verkehrszeichen
wird durch die hohe Windschutzscheibe er-
möglicht, deren Oberkante gleichzeitig den
vorderen Abschluß des gestreckten Daches
bildet. Den hinteren Dachabschluß bildet
die Heckscheibe.
Die Zugänglichkeit zum Fahrgastraum wur-
de verbessert durch das bereits erwähnte
Anheben der Dachrahmenkontur, das eine
Vergrößerung der Einstieghöhe um etwa
2 cm zur Folge hat. Die um 14 cm breitere
Fondseitentür gibt die Sitzbank voll frei. Sie
gestattet damit bequemes Ein- und Ausstei-
gen. Zur Vermeidung des Aufstreifens der
Türunterkante auf Bordkanten wurde sie
um 4,5 cm angehoben. Alle vier Türen haben
große Öffnungswinkel. Besten Zugang zum
Koffer- und Motorraum gestatten große
Klappen, die über die gesamte Wagenbreite
reichen und den Motor- und Kofferraum in
voller Länge freigeben.

Gestaltung

In Anknüpfung an die Tradition des bis-
herigen Wartburg wurde auch für den
neuen Wartburg 1000 eine Karosserieform
gewählt, die unter Berücksichtigung moder-
ner Konstruktions- und Fertigungstenden-
zen einen zeitlosen Charakter trägt und
höchste Ansprüche an die Ästhetik der
Formgebung erfüllt.
Die Grundgedanken der äußeren Form-
gebung sind entsprechend den internationa-
len Tendenzen im Automobilbau: Klarheit
in Linien und Flächen, Harmonie der Ge-
samtproportionen, einfache Gliederung der
Teile ohne Bemäntelung der notwendigen
Fugen und Verzicht auf unnötigen Zierat.
Der Formeindruck des Grundkörpers ist
durch die hochgezogene größte Breite mit
dem sichtbaren Ausdruck einer umlaufen-
den Knickkante charakterisiert. Die Orien-
  tierung aller optischen Signale, wie Schein-
werfer, Blinker und Heckleuchten, auf diese
umlaufende Kante ergibt eine klare Gestal-
tung der Seiten- und Stirnflächen und in Ver-
bindung mit der aus der Haubenfuge kom-
menden, über die Türen in die Kofferdeckel-
fuge geführten Sicke eine für die gestreckte
Linienführung gewünschte Betonung der
Horizontalen.
Bug und Heck sind zur Erzielung günstiger
aerodynamischer Verhältnisse im Über-
gang zu den Seitenflächen, ebenso wie die
Windschutzscheibe stark gerundet. Die ge-
schlossene Form des Bugs wurde durch den
organischen Einbau der Scheinwerfer und
Vermeidung vorstehender Kanten erreicht.
Weitere Gesichtspunkte einer strömungs-
günstigen Auslegung des Karosseriekör-
pers waren die Ausbildung einer Abrißkante
am hinteren Dachende und die Flache Wöl-
bung der Heckscheibe.
Die während der Entwicklung im Wind-
kanal am Modell 1:2 und in Originalgröße
überprüfte Karosserie (Bild 10) bestätigte
die Richtigkeit dieser Maßnahmen und er-
gab neben einer relativ strömungsgünstigen
Ausführung des Grundkörpers die für ein
gutes Fahrverhalten bei Seitenwind ge-
wünschte Unempfindlichkeit bei Schräg-
anströmung und die günstige Seitenkraft-
druckpunktlage von 34 bis 37% der Fahr-
zeuglänge bei Anströmwinkeln von 10º und
größer. Der cw-Wert konnte von 0,52 bei
der bisherigen Wartburgkarosserie auf
0,49 (Auslaufversuch) gesenkt werden, so
daß trotz der von 1,77 m² auf 1,87 m² ver-
größerten Stirnfläche der für die Verlust-
leistung zur Überwindung des Luftwider-
standes ausschlaggebende Wert cw * F=0,91
erhalten blieb.

Konstruktion

Die schon bei den Vorgängertypen bewähr-
te, getrennte Rahmenbauweise, bei der die
Karosserie mit dem Fahrgestell unter Zwi-
schenlage von Silentblöcken verschraubt ist,
wurde beibehalten. Dadurch wird eine
große Lebensdauer der Karosserie bei weit-
gehender Klapperfreiheit erreicht. Vor
allem wird die Isolation des Fahrzeuginnern
gegenüber Fahrbahngeräuschen durch die
Rahmenbauweise günstig beeinflußt. Der
stabile Fahrzeugrahmen erlaubt außerdem,
die Außenhautteile der Karosserie weit-
gehend demontierbar zu gestalten. Beim
neuen Wartburg 1000 ist der gesamte Vor-
bau, bestehend aus der kompletten Bug-
vorderwand, den Vorderkotflügeln und den
damit verschweißten Radhäusern, sowie der
Motorhaube mit der übrigen Karosserie
verschraubt. Ebenso sind die hinteren Kot-
flügel mit der Karosserie verschraubt.
Als weitere Vorteile der Rahmenbauweise
ergeben sich leichtere Reparaturfähigkeit
bei auftretenden Blechschäden und gün-
stige Voraussetzungen für Karosserievarian-
ten, z. B. für eine Kombiausführung. Der
Aufbau besteht aus den Hauptgruppen -
Bodenanlage - Vorbau mit Stirnwand und
Windlauf - Mittelsäulen - Heck mit hin-
teren Dachsäulen - und Dach, die durch
Schweißen zum Karosseriegrundkörper zu-
sammengefügt werden.

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Abmaßzeichnungen 311 - 353

 
Die Bodenanlage ist aufgebaut auf die stark
versickte Bodenplattform, in die die Fuß-
mulde für den Fondsitz eingeprägt ist.
Zwei kastenförmige Längsträger und drei
Querträger im Bereich der Sitze dienen zur
Versteifung des Bodens und zur Überleitung
der Kräfte von der Karosserie auf das Fahr-
gestell.

Hauptbestandteil des Windlaufes ist die
Stirnwand, die mit den beiden vorderen
Scharniersäulen und der Windschutzschei-
benumrandung zu einer Montageeinheit
verschweißt ist. Die Stirnwand ist so gestal-
tet, daß sie beim Verschweißen mit der
Windschutzscheibenumrandung einen Quer-
träger an der Unterkante der Scheibe er-
gibt, der gleichzeitig als Luftführung für die
Scheibenentfrostung dient. Beim Verschwei-
ßen des Windlaufes mit der Bodenanlage
wird durch Stirnwand und Bodenblech der
vordere kräftige Querträger der Karosserie
gebildet.

Die Mittelsäulen sind als geschlossene Ka-
stenprofile ausgebildet, die außer den Be-
festigungsteilen für die Türscharniere, Tür-
feststeller und Schließkeile auch die äußeren
Befestigungspunkte der Sicherheitsgurte
enthalten.

Basis für die Montageeinheit Heck ist der
stark versickte Heck- (Kofferraum-) Boden,
der mit den hinteren Radhäusern, dem
Heckmittelteil und der Querwand hinter
dem Fondsitz verschweißt ist. Weiterhin
sind die breiten Dachsäulen an die Rad-
häuser und die hintere Trennwand an-
geschweißt. Auch beim Heck wurde beson-
derer Wert darauf gelegt, beim Verschwei-
ßen von Einzelteilen zu Untergruppen
kastenförmige Träger zu erhalten und als
Schweißverfahren weitgehend die hoch-
produktive Widerstands-Punktschweißung
anzuwenden.

Durch die Dachrahmen-Längsträger wird
die obere Verbindung von Windlauf, Mittel-
säulen und Heck hergestellt und durch die
Dachaußenhaut zum kompletten Karosserie-
schweißteil vervollständigt. Die Regenrin-
nen werden durch Einrollen des Daches in
die Dachrahmen-Längsträger und anschlie-
ßendes Punktschweißen gebildet. Damit ist
eine gefährliche Angriffsstelle für Unter-
rostungen beseitigt.

Ein durchgedrücktes Feld in der Mitte der
Motorhaube dient zur Versteifung und
gleichzeitig zur Führung der Heizungsluft
zur Entnahmestelle vor der Windschutz-
scheibe. Geöffnet wird die Bughaube um
einen Scharnierbolzen am Windlauf. Zur
Arretierung in geöffneter Stellung ist eine
ausklappbare Stütze auf der Bugvorder-
wand vorhanden. Die seitlichen Kanten der
Motorhaube und des Kofferdeckels sind als
"Peilkanten" nach oben gezogen, so daß die
Fahrzeugabmessungen vom Fahrer gut ein-
geschätzt werden können. Die Scharniere
des Kofferraumdeckels haben ihren Dreh-
punkt in der Nähe der Dachsäule. Als
Masseausgleich für den Kofferdeckel dienen
zwei federbelastete Kniehebel, durch die

Bild 7    Hauptabmessungen der Wartburg-Typen 353
und 311

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Wartburg Seitenansicht

Bild 8
Harmonische Proportionen
des klaren Profilen. (Der
neue Wartburg 1 000 kostet
in Standardausführung
16950,- MDN, wobei bis
zum Einbau eines auch im
1. Gang synchronisierten
Getriebes etwa ab Mitte
1967 ein Preisnachlaß von
200,- NDN erfolgt.
Die Redaktion)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Bild 9
Schlichte und zweckmäßige
Gestaltung des Heck
  baukarosserie von 232 kg beim bisherigen
Wartburg 1000 auf 207 kg beim neuen
Wartburg 1000 gesenkt werden.
 
 

Innenausstattung

Tragende Idee der Gestaltung des Fahrgast-
raumes war, durch ein horizontal entlang
der Gürtellinie verlaufendes Band in der
Farbe der Außenlackierung den Raum aufzu-
teilen in die leichte, lichte und helle Fenster-
partie mit dem weißen Himmel und die ge-
schlossene, etwas dunklere Partie der Innen-
seiten der Türen und Säulen. Die Verbin-
dung der Farbbänder rechts und links stellt
die Instrumententafel her, so daß der Innen-
raum durch dieses Band umfaßt wird. Die
Sitze stehen als selbständige Körper frei in
diesem Raum und sind farblich variabel,
während die Farbgebung des Raumes neu-
tral gehalten ist und deshalb bei verschie-
dener Außenlackierung beibehalten werden
kann. Der konstruktiven Ausbildung der
auch die Arretierung in geöffneter Stellung
erreicht wird. Zur Abdichtung des Koffer-
deckels Ist ein Moosgummi-Lippenprofil
vorhanden. Der Kofferdeckel ist durch
ein Druckknopfschloß von außen ver-
schließbar.
Die Türen sind als sog. Halbtüren ausgebil-
det, d. h., die Preßteile Türinnenschale und
Türaußenschale reichen nur bis zur Gürtel-
linie der Karosserie, während die Fenster-
rahmen als separat gefertigte Teile einge-
schweißt werden. Diese Bauweise erlaubt
es, die Fensterrahmen äußerst schmal zu
halten und stellt außerdem für die geplanten
Stückzahlen die wirtschaftlichste Variante
in bezug auf Materialausnutzung und Werk-
zeugbedarf dar. Als Scharnierbolzen dienen
geschlitzte Spannhülsen aus Federstahl, die
sich bei Abnutzung der Scharniere selbst-
tätig nachspannen und ein Klappern aus-
schließen.
Die Türschlösser sind als Zahnsternschlös-
ser mit Außenbetätigung durch Druck-
knöpfe in den feststehenden Türgriffen aus-
gebildet. Durch eine besonders gestaltete
Schließnase am Schloß und entsprechende
  Gestaltung des Schließkeils tritt ein Über-
lappen beider Teile in geschlossenem Zu-
stand ein. Dadurch ist die Tür auch bei star-
ken Karosserieverwindungen, wie sie bei
einem Unfall auftreten können, gegen Auf-
springen gesichert (Dreiseitensicherung).
Die Türinnenbetätigung erfolgt durch einen
Knopf auf der Türinnenseite. Um ein un-
beabsichtigtes Öffnen zu verhindern, kann
die Innenbetätigung nur nach Herausziehen
des Knopfes erfolgen. Beide Hintertüren
können über Verriegelungsknöpfe, die sich
in der Nähe der Mittelsäule befinden und
somit für den Fahrer gut erreichbar sind,
gegen Öffnen von außen und innen gesichert
werden. Gegen unbeabsichtigtes Öffnen von
Innen haben die hinteren Türen zusätzlich
eine Kindersicherung, die sich bei geschlos-
sener Tür Im Türfalz befindet und damit
nicht erreichbar ist. Beide Vordertüren
sind von außen verschließbar, dabei aber
von innen nach zu öffnen, so daß z. B. die
rechte Vordertür stets von außen verschlos-
sen sein kann, vom Fahrer jedoch jederzeit
von innen zu öffnen ist. Durch konsequente
Leichtbauweise konnte die Masse der Roh-
  Innenausstattung wurde als oberstes Gebot
die Herabminderung der Verletzungsgefahr
durch Vermeidung von vorspringenden,
scharfkantigen Teilen und durch Polsterung
von aufschlaggefährdeten Kanten und Flä-
chen zugrunde gelegt.
Die Formgebung der Instrumententafel
lehnt sich an die Außenform des Wagens an
und bildet mit dieser eine stilistische Ein-
heit. Den tragenden Grundkörper bildet
ein in der Außenfarbe lackiertes Blechpreß-
teil. Die Oberseite ist zur Vermeidung von
Reflexen mit dunklem Schaumkunstleder
überzogen. Ein hart eingestelltes, mit dunk-
ler Folie überzogenes Polyurethanschaum-
Polster soll die Verletzungsgefahr des Bei-
fahrers beim Aufprall vermindern. Es reicht
über die ganze Breite der Instrumententafel
und wird nur im Bereich des Lenkrades durch
ein schwarzes Kunststoffgehäuse unter-
brochen, das die Instrumenteneinheit unter
einem Lichtschutzschirm birgt. Diese Ein-
heit vereinigt in einem Gerät alle Anzeige-
und Kontrolleinrichtungen, wie Geschwin-
digkeitsanzeige mit Horizontalskala, Kilo-
meterzähler mit rückstellbarem Tageszähler,

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Kraftstoffvorrats- und Kühlmitteltempera-
turanzeige mit elektrischer Meßwertüber-
tragung, Kontrolleuchten für Ladestrom,
Reflektorstellung, Fernlicht und Blinker.
Die Oberfläche des Plastgehäuses ist an der
Oberseite aufgerauht, um Spiegelungen in
der Windschutzscheibe zu vermeiden. An
der Frontseite ist es geriffelt. Auf der Front-
fläche sind noch ganz außen rechts und links
(nur bei Luxusausführung) je eine regelbare
Frischluftdusche angeordnet, die im Winter
der Scheibenentfrostung dienen. Im Bereich
des Beifahrers ist ein Haltegriff vorhanden
und links davon eine Öffnung für ein auf
Wunsch einzubauendes Transistor-Auto-
radio.

Das bereits beim bisherigen Wartburg 1000
Typ 312 eingeführte Lenkrad fügt sich durch
seine schlichte Form gut in das Ensemble
der Instrumententafel ein. Unter dieser ist
eine über die gesamte Wagenbreite rei-
chende Ablage vorhanden.

Die Sitze sind vorn als Einzelsitze und im
Fond als durchgehende Sitzbank ausgebildet.
Aus Gründen der Masseeinsparung und
Raumausnutzung werden auschließlich Selfa-
Federn verwendet, die mit Ebro-Formteilen
und Polyurethanschaum aufgepolstert sind.
Der Überzug besteht bei der Standard-
ausführung aus Zellwollstoff, der an den
Seitenpartien mit Kunstleder abgesetzt ist.
Bei der Luxusausführung wird Wollstoff
verarbeitet. Außerdem ist die Oberseite der
Lehne zusätzlich mit Schaumpolsterkunst-
leder abgesetzt. Um die Sitzposition des
Fahrers im Verhältnis zum Lenkrad und zu
den Pedalen zu verbessern, wurden die
Längsmittelebenen der beiden Vordersitze
nach vorn schwach zueinander geneigt an-
geordnet. Die Sitzverstellung in Längsrich-
tung Ist durch kugelgelagerte Sitzschienen
sehr leichtgängig. Die Oberkanten der Rük-
kenlehnen sind welch gestaltet, um Verlet-
zungen der Fondsitzinsassen beim etwaigen
Vorprallen weitgehend zu verhüten. Für die
Luxusausführung ist eine Lehnenverstellung
vorgesehen, bei der die Neigung der Rük-
kenlehne stufenweise bis zur Horizontalen
(Liegesitz) verstellt werden kann. Ferner
wird bei der Luxusausführung der Sitzver-
stellmechanismus jeweils an der Außenseite
des Sitzes durch eine verchromte Blech-
blende abgedeckt. Die Fondsitzbank ist zur
Verbesserung der Fußfreiheit beim Einstieg
an beiden vorderen Ecken abgeschrägt.

Die Auskleidung des Innenraumes ist für die
Standard- und Luxusausführung unter-
schiedlich. Bei beiden besteht der Boden-
belag im Bereich der Pedalbodenschräge bis
zu den Vordersitzen aus einer profilierten
Gummimatte. Die Fußmulde der Fondsitze
ist beim Standardtyp mit einem Boucle-,
bei der Luxusausführung mit einem Velour-
teppich ausgelegt. Beide werden außen an
der Türöffnung durch Einstiegschienen ge-
halten. Die Türverkleidungen aus einem mit
PVC-Folie verschweißten Material sind bei
der Luxusausführung zusätzlich im Bereich
der Griffpartie farblich abgesetzt und an der
unteren Farbtrennlinie mit einer Zierleiste
versehen.

Der an Federdrahtspriegeln aufgehängte
  Himmel besteht aus perforiertem, weißem
Kunstleder und Ist ebenso wie alle anderen
Verkleidungen abwaschbar.
Zur Erhöhung der inneren Sicherheit wur-
den alle Aufprallkanten, wie Dachrahmen
und Mittelsäulen, mit Polyurethanschaum-
teilen unterpolstert. Ein Kantenschutzprofil
gibt dem Türausschnitt einen sauberen Ab-
schluß. Zur weiteren Ausstattung gehören
zwei gepolsterte Sonnenblenden, auf der
Beifahrerseite mit Make-up-Spiegel, und ein
Innenrückspiegel in Plasteausführung mit
Sicherheitshalterung, aus der sich der Spie-
gel bei Stoß löst. Die Rückseite ist mit ein-
gefärbtem Glas als Nachtspiegel ausgebildet.
Zuziehgriffe befinden sich an allen Türen.
Bei der Luxusausführung sind sie als Arm-
lehnen ausgebildet. Zur Herabminderung
der Verletzungsgefahr sind sie aus einem
elastischen Werkstoff hergestellt. Hinter
der Fondsitzbank bietet eine geräumige
Ablage die Möglichkeit, Hüte, Taschen o. ä.
zu verstauen.

Bild 10 Der neue Wartburg im Windkanal des In-
stituts für Leichtbau, Dresden. Die Anwendung
aerodynamischer Erkenntnisse bei der Formgebung
wurde durch Windkanalversuche untermauert
 

Die Belüftung des Fahrgastraumes wurde so
ausgelegt, daß bei Fahrgeschwindigkeiten ab
30 km/h die Luftmenge Im Fahrgastraum
innerhalb von zwei Minuten erneuert wird.
Bei der Luxusausführung bzw. bei Aus-
rüstung auf Sonderwunsch, kann bei kleinen
Fahrgeschwindigkeiten und im Stand ein
Gebläse mit Zweistufenschaltung für Be-
lüftung und zum Beschlagfreihalten der
Windschutzscheibe zugeschaltet werden. In
den hinteren Dachsäulen befinden sich
Schlitze, die beim Umströmen des Karosse-
riekörpers durch den Fahrtwind im Gebiet
starken Unterdrucks liegen und somit eine
kontinuierliche Entlüftung gewährleisten.
Nach außen sind die Schlitze durch Blenden
und nach Innen durch die Dachsäulenver-
kleidungen abgedeckt, so daß auch für im
Fond sitzende Personen kein störender Zug
entsteht.
Die Frischluft für die Belüftung und Heizung
des Fahrgastraumes wird vor der Wind-
schutzscheibe in einem Gebiet starken Stau-

Bild 11 Auch in der Vogelperspektive zeigt sich die
klare Linienführung. Der weiche Übergang von der
Frontpartie in die Seitenfläche, der eine gute Um-
strömung des Bugs bewirkt, ist erkennbar. Große
Türöffnungswinkel gestatten einen bequemen Ein-
stig
353 im Windkanal


4-Türer von oben

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  Bild 12  Die Rohkarosserie und Konstruktionsdetails verschiedener Verbindungen






  drucks in einer relativ staub- und geruch-
freien Zone entnommen. Sie strömt durch
ein Sieb in den Wärmetauscher, der je nach
Stellung des Regulierhahnes vom Kühlwasser
des Motors durchflossen wird, oder aber im
Sommer ganz vom Kühlwasserkreislauf des
Motors getrennt werden kann. Je nach Stel-
lung der Regulierhebel unter der Instrumen-
tentafel kann die vom Wärmetauscher er-
wärmte Luft bzw. im Sommer die Frischluft
zur Windschutzscheibe, in den Fußraum
oder bei der Luxusausführung durch die bei-
den Luftdüsen auf der Instrumententafel auf
die vorderen Seitenscheiben geleitet wer-
den. Schwenkbare Regler in den Luftdüsen
erlauben, die Luft auch auf die vornsitzen-
den Personen bzw. in eine andere gewünsch-
te Richtung zu lenken.

Mit der stufenlosen Regelmöglichkeit durch
die Bedienungshebel einschließlich des
ebenfalls unter der Instrumententafel unter-
gebrachten Regulierhebels für die Frisch-
lufttemperatur ist eine bequeme und wir-
kungsvolle Anpassung an alle vorkommen-
den Witterungsverhältnisse gewährleistet.
Durch die kontinuierliche Entlüftung in den
Dachsäulen, kombiniert mit der Entnahme
der Frischluft vor der Windschutzscheibe,
bei kurzen Wegen der erwärmten Luft zu
den Ausströmöffnungen wird eine gute
Wirksamkeit der Heizung erreicht.

Ein weiterer Vorteil der kontinuierlichen
Entlüftung des Fahrgastraumes besteht dar-
in, daß die Scheiben auch in der kalten Jah-
reszeit weitgehend beschlagfrei bleiben und
somit eine gute Sicht nach allen Seiten ge-
währleistet ist. Heizung und Belüftung des
neuen Wartburg 1000 entsprechen den
neuesten Entwicklungstendenzen und tra-
gen wesentlich zum Wohlbefinden von Fah-
rer und Insassen und damit auch zur Ver-
kehrssicherheit bei.

Der großvolumige kompakte Kofferraum
ist mit einer herausnehmbaren Schaumstoff-
matte ausgelegt. Auf der rechten Seite der
Klappenöffnung wurde das stehend angeord-
nete Reserverad gut zugänglich unter-
gebracht. Es wird durch eine aushängbare
Gummibandage gehalten. An der Seiten-
wand vorgesehene Abstützböckchen neh-
men gleichzeitig die Gummihalterung für
das Bordwerkzeug auf.

Elektrische Ausrüstung

Die Auslegung und der Umfang der elektri-
schen Ausrüstung entsprechen der moder-
nen Konzeption des Fahrzeugs. Die gewählte
Nennspannung von 12 V in Verbindung mit
der optimal ausgelegten und weitgehend
auf Flachstreckenverbindungen umgestell-
ten Installation garantieren neben der Be-
triebssicherheit geringe Spannungsabfälle an
den Verbrauchern, womit sich u. a. gegen-
über der bisherigen 6-V-Anlage der PKW
311 und 312 die Kaltstartfähigkeit, die Fahr-
bahnbeleuchtung und die Erkennbarkeit
der Signalleuchten verbessern. Durch eine
Masseringleitung sind außerdem die meisten
Geräte zweipolig angeschlossen, so daß
deren Funktion unabhängig vom Zustand
der Karosserieverbindungsstellen ist.

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Die 12-V-Batterie mit einer Kapazität von
42 Ah (Bild 16) ist eine Neuentwicklung,
durch die die bestehende Standardbaureihe
ergänzt wird. Die Lichtmaschine, der zu-
gehörige temperaturkompensierte Regler-
schalter, die Zündspulen und der Anlasser
sind bewährte Standardbauteile, die bereits
serienmäßig in bisherigen Fahrzeugen Ver-
wendung finden. Die Zündanlage ist fern-
entstört und erfüllt die Grenzwerte der zu-
lässigen Störfeldstärke nach TGL 20 885.

Die asymmetrischen, ovalen Einbauschein-
werfer mit einem Lichtaustritt von 220 und
140 mm, erreichen durch ihre größeren
Reflektionsflächen gegenüber dem bisheri-
gen Einheitsscheinwerfer (170 mm Dmr.)
besonders bei Abblendlicht bessere Sicht-
verhältnisse. Durch eine Scheinwerferver-
stellung bleiben die guten Sichtverhältnisse
auch bei unterschiedlicher Beladung des
Fahrzeugs erhalten. Die Scheinwerfer kön-
nen von Hand verstellt werden; die Einrich-
tung ist mit einer elektrischen, in der Flach-
gerätekombination angeordneten Kontroll-
einrichtung ausgestatteter (Bild 17). Die An-
wendung der Zusatzverstellung im Fahr-
betrieb ist auf Tafel 2 ersichtlich.

Die Signalleuchten - vordere Blinkleuchte
und die kombinierte Blink-Brems-Schluß-
Rückfahr-Leuchte (Bild 17 und 18) erfüllen
in ihrer Lichtfarbe, der geometrischen An-
ordnung und den Lichtwerten alle bekann-
ten internationalen Vorschriften, was im
Gegensatz zu den bisherigen Erzeugnissen
auch für die in den Heckleuchten angeord-
neten Rückstrahler zutrifft (vergl. KFZ 11/
1964).

Der Sichtverbesserung dient ein den Grö-
ßenverhältnissen der Windschutzscheibe
angepaßtes für zwei Wischgeschwindigkei-
ten ausgelegtes Gleichlaufscheibenwisch-
system und eine elektrische Scheibenwasch-
anlage (s. a. Bild 16), die durch einen ge-
meinsamen Drehdruckschalter betätigt wer-
den.

Zur Betätigung der Fahrbahnbeleuchtung
(Scheinwerfer, Stand-Schluß- und Kenn-
zeichenleuchten) und der Signalanlage
(Blinkleuchten, Lichthupe, Fanfare bzw.
Horn) sind nur noch der Lenksäulenschal-
ter und der Lichtdrehschalter notwendig
(Bild 19).

Die aus Tafel 4 ersichtlichen Schaltstellun-
gen und Funktionen werden im Zusammen-
wirken mit einem elektromagnetischen Ab-
blendschalter und dem Zündanlaßlenk-
schloß erreicht.

Eine Blendung des Gegenverkehrs beim
Einschalten der Fahrbahnbeleuchtung ist da-
durch ausgeschlossen, daß unabhängig von
der Stellung des elektromagnetischen Ab-
blendschalters automatisch das Abblendlicht
einschaltet. Aus dem gleichen Grunde schal-
ten sich die Rückfahrleuchten beim Ein-
legen des Rückwärtsganges nur bei Ab-
blendlicht ein. - Motor und Kofferraum be-
sitzen automatisch einschaltende Beleuch-
tung. Die Deckenleuchte des Fahrgast-
raumes ist versenkt montiert. Ihr Schalt-
griff gestattet es, die an den Vordertüren
vorhandene Kontakteinrichtung für auto-
matische Betätigung abzuschalten.
  Innenraum

Bild 13  Die helle freundliche Innenausstattung.
Man erkennt die verstellbaren Rückenlehnen der
Luxusausführung, die Instrumententafel mit gepol-
sterter Oberseite, das Tachometer mit Horizontal-
skala und das Lenkrad mit versenkter Nabe und gepol-
sterter Speiche. Die große Ablage unter der Instru-
mententafel reicht über die gesamte Breite des
Wagens
 
 
Bild 14  Durch Zahnstern und Schließnabe wird die
Tür in geschlossener Stellung fixiert. Links von der
Schließnase ist der Betätigungshebel der Kinder-
sicherung sichtbar
 
 
Bild 15  Instrumententafel im Bereich des Beifah-
rers mit Haltegriff, Frischluftdusche (geschlossen) und
eingebautem Transistoren-Autoradio
  Sternschloß

Armaturenbrett


Tafel 3    Hauptabmessungen und Fahrleistungen

Radstand
Spurweite vorn/hinten
Bodenfreiheit (belastet)
Fahrzeuglänge/Breite/Höhe
Kofferrauminhalt
Leermasse Standard
Nutzmasse Standard
Gesamtmasse Standard
zul. Achslast vorn/hinten
Höchstgeschwindigkeit
Beschleunigung von 0 auf 80 km/h mit Schalten
Steigvermögen in den einzelnen Gängen
(2 Personen mit Gepäck)
 
Masse je PS
Durchschnitts-Reiseverbrauch
  2450 mm
1160/1300 mm
155 mm
4220/1640/1495 mm
0,525 cm²
900 kg Luxus 910 kg
400 kg Luxus 390 kg
1300 kg Luxus 1300 kg
640/680 kp
125 km/h
14 bis 15 s
 
1. Gang 39%     2. Gang 22%     3. Gang 13%
4. Gang 8,5%
20 kg/PS
8 bis 10 l/100 km je nach Fahrweise und Belastung

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  Bild 17  Ovaler Einbau-Scheinwer-
fer, Lichtaustritt 210 x 140 mm und
Vorderblinkleuchte. Unterhalb der
Streuscheibe ist der Betätigungs-
hebel der Zusatzverstellung sicht-
bar. (Stellung "rechts" - Reflektor
"hoch")
 
 
Bild 18  Heckleuchteneinheit. Die
Reihenfolge der Leuchtenteile von
außen nach innen ist: Blinkleuchte
gelb, Rückstrahler, Schlußlicht rot,
Rückfahrleuchte weiß, Bremsleuchte
Rot
 
 




Tafel 4    Licht- und Signalanlage

  Lenksäulenschalter
Zünd-Anlaß-Lenkschloß
Schaltstellung
Lichtdrehschalter
 
Funktion


 
Hebel nach oben
 
 
 
 
 
Hebel nach unten
 
 
 
 
 
Zündung ein
 
 
 
Parkstellung
 
Zündung ein
 
 
 
Parkstellung
 
Tagfahrt
Standlicht
Nachtfahrt
 
Tagfahrt
 
Tagfahrt
Standlicht
Nachfahrt
 
Tagfahrt
 
Blinksignal, rechts
 
 
 
Parklicht, rechts
 
 
Blinksignal, links
 
 
Parklicht, links


Hebel gezogen
 
 
 
 
 
Zündung ein
 
 
Zündung ein
 
Tagfahrt
Standlicht
 
Nachtfahrt
 
Lichthupe
 
 
Handabblendung
(Fern- bzw. Abblendlicht)
 

Hebel gedrückt
 
 
Zündungen
 
 
Tagfahrt
Standlicht
Nachfahrt
 
 
Signalhorn


Die Flachgerätekombination vereinigt, wie
beschrieben, Geschwindigkeitsmesser, Ge-
samt- und Tageswegzähler, Fernthermo-
meter, Kraftstoffvorratszeiger, aber auch
die Anzeigeleuchten für die Kontrolle der
Reflektorstellung, die Leuchten für Lade-
 
 
  kontrolle, Blinkerkontrolle und Fernlicht-
kontrolle. Auch Zigarrenanzünder und eine
Steckdose sind vorhanden. Außerdem ist
die Einbaumöglichkeit für den neuentwickel-
ten Autosuper A 120 des VEB Stern-Radio,
Berlin, serienmäßig vorhanden (Bild 19).
  Der Einbau dieses Gerätes einschließlich der
zugehörigen Nahentstörung und der vor-
gesehenen Seitenantenne sind auf Sonder-
wunsch ab Werk möglich. (8732)
(Weitere technische Daten des neuen Wart-
burg 1000 finden Sie auf Seite 278.)

Bild 16  Teilansicht des Motorraums mit Batterie-
einbau sowie Behälter und Pumpe der elektrischen
Scheibenwaschanlage
 
 
Bild 16  Flachgerätekombination und Bedienele-
mente für Licht- und Signalanlage von links nach
recchts: Lichtdrehschalter, Zündanlaßlenkschloß,
Lenksäulenschalter
 
 
Batterie und Waschanlage
  Armaturenbrett mit Instrumenten

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Tafel 5     Technische Daten des neuen Wartburg 1000 (Fortsetzung von Seite 252)

Motor
Bauart
Zylinderanordnung
Arbeitsverfahren
Hubraum
Hub/Bohrung
Verdichtung
Leistung
max. Drehmoment
Schmierung
 
Dreizylinder-Zweitaktmotor
Reihe, stehend
Zweitakt-Umkehrspülung
992 cm³
78/73,5 mm
7,5+ 0,2
45 PS bei 4250 U/min
9,3 kpm bei 3000 U/min
Frischöl-Mischungs-
schmierung (1:33 1/3)
Kühlung
System
  geschlossenes, für zwei Jahre wartungsfreies Kühl-
  system mit Ausgleichbehälter und Pumpenumlauf-
  kühlung, Lüfter mit Zwangsluftführung

Kühlmittel
  Dauerkühlflüssigkeit (Glysantin/destill. Wasser-Ge-
  misch 37/63) für Temperaturen von - 25 °C bis
  + 120 °C

Temperaturregelung
  selbsttätig durch Kühlmittel-Temperaturregler.
  Zusätzliche Regelungsmöglichkeit durch handbetä-
  tigte Kühlerjalousie

Kühlmittelmenge
  rd. 8,1 l einschl. Heizung (rd. 1,2 l im Ausgleich-
  behälter)
Ansauganlage und Auspuffanlage
Vergaser
 
Düsenbestückung
 
 
 
 
 
 
 
Lufttrichter
Luftfilter
 
 
 
 
 
Kraftstoffbehälter
inhalt
 
Kraftstofförderung
 
Kraftstoffreinigung
 
 
Auspuffanlage
 
 
 
 
1 BVF-Fallscromvergaser
36 F1 - 11
Hauptdüse 115
Hochleistungsdüse 50
Ausgleichdüse 190
Leerlaufkraftstoffdüse 60
Leerlaufluftdüse 150
Leerlaufgemisch-Regulier-
schraube 1,5
Umdrehungen offen
25 mm Dmr.
kombiniert mit Ansaug-
geräuschdämpfer. Auswech-
selbare Papierfilterpatrone.
Ansauglufterwärmung durch
drehbare Filterkappe
 
44 1, davon 4 bis 5 l Reserve
bei 0-Stellung des Anzeige-
gerätes
pneumatische Membran-
förderpumpe
Filtersieb mit Kraftstoffbe-
hälter und an der Förder-
pumpe
dreiteilig, Hauptschalldämp-
fer quer zur Fahrtrichtung
vorn unter dem Motor;
Nachschalldärnpfer hinter
der Bodenwanne angeordnet
Zündanlage und elektrische Aggregate
Zündeinrichtung
 
 
 
Zündkerzen
Lichtmaschine
 
Dauerhöchststrom
Ladekontrolle
 
Reglerschalter
 
 
Anlasser
 
Leistung  
 
Kupplung
Bauart
Betätigung
 
Kupplungsspiel
 
Batteriezündung
Anbau-Dreihebelunter-
brecher
3 Einzelzündspulen
M 18, Wärmewert 225
12 V, 220 W spannungs-
regelnd
27,5 A
Anzeigeleuchte im Kombi-
nationsinstrument
plusregelnd, getrennt an-
gebracht - temperatur-
kompensierend
Schubschraubtrieb mit elek-
tromagnetischer Einspurung
0,8 PS
 
 
Einscheibentrockenkupplung
LR10 - 13 K TGL 16644
Kugellagerausrücker
LR10 K
20 mm am Fußhebel
(Einstellung am Seilzug)
 
Getriebe und Vorderradantrieb
Bauart
  Viergang-Zahnradgetriebe, sperrsynchronisiert im
  2., 3. und 4. Gang, Blockgetriebe mit eingebautem
  Achsantrieb, geräuscharm durch Schrägverzahnung
  im 2., 3. und 4. Gang, sperrbarer Freilauf.
Schaltung
Gelenkwellenantrieb
Schmiermittel
 
 
 
 
Ölmenge
 
 
 
Übersetzungen
  1. Gang
  2. Gang
  3. Gang
  4. Gang
  Rückwärtsgang
  Achsantrieb
  Tachometerübers.
Lenkradschaltung
Dreifingergelenk
Getriebeöl
Sommer
15 bis 20º E/50ºC SAE 90 EP
Winter
8 bis 10º E/50ºC SAE 90 EP
2,25 I bis obere Markierung
am Ölmeßstab (2,51 bei Neu-
füllung)
 
 
3,273
2,133
1,368
0,956
4,44
4,714
2,5
Vorderräder
  Einzelradaufhängung durch Doppelquerlenker
Vorspur (Wagen
fahrfertig)
Sturz
Spreizung
Nachlauf
Federweg
Teleskopstoßdämpfer
doppeltwirkend
 
- 1 bis + 2mm


1º 10' (v/h zul. Achslast)
+ 80/ - 85 mm
 
TD 1 - 27 - 130 (80/50)
TGL 8114
Lenkung
  Zweistangen-Zahnstangen-Lenkung mit Dämp-
  fungsglied und automatischer Ritzelnachstellung
Lenkradumdrehung
von Anschlag zu An-
schlag
Wendekreis-Dmr
Lenkrad
 
 
Größe des Lenkrades
 
 
3,5
10,2 m nach beiden Seiten
zweispeichig, Plastüberzug
mit tiefliegender, gepolster-
ter Nabe
400 mm Dmr.
Hinterräder
  Einzelradaufhängung durch Schrägpendelachse.
  Drehstabstabilisator.
  max. Aus-
federung
 
P voll
max. Ein-
federung
Sturz
Vorspur
Federweg
7º 30'
14 mm
- 157 mm
- 2º
0 mm
0 mm
-5° 50'
9 mm
63 mm
Teleskopstoßdämpfer,
doppeltwirkend
 
 
TD 1 - 27 - 130 (140/30)
TGL 8114
Bremsen
Fußbremse
  Hydraulische Innenbackenbremsen, vorn Duplex,
  hinten Simplex-Gleitbacken. Bremskraftbegren-
  zungsventil für Hinterradbremsen.
Bremsennachstellung
wirksame Gesamt-
bremsfläche
Handbremse
Selbsttätig
 
820 cm²
mech. auf Hinterräder wir-
kend
Laufräder
Felgen
Bereifung
Reifenluftdruck bei
4 Personen
bei voller Belastung
Tiefbettfelgen 4 1/2 J x13
6.00 - 13 schlauchlos
 
vorn 1,5 at, hinten 1,5 at
vorn 1;6 at, hinten 1,7 at
Elektrische Ausrüstung
Batterie
12 V 42 Ah
Scheinwerfer
  Ovalscheinwerfer mit asymmetrischem Abblend-
  licht und Zusatzverstellung, elektromagnetische
  Handabblendung mit definiertem Abblendlicht beim
  Einschalten
 
Standleuchten
 
Schlußleuchten
Kennzeichenleuchten
 
in den Scheinwerfern ange-
ordnet
in der Heckleuchteneinheit
unterhalb Kennzeichenschild
in Stoßstange
Parkleuchten
  wahlweise Stand- und Schlußleuchte links oder
  rechts über Lenksäulenschalter bei gesperrter Len-
  kung einschaltbar
Rückfahrleuchten
  doppelseitig in Heckleuchteneinheiten, automati-
  sche Einschaltung bei Einlegen des Rückwärtsgan-
  ges und eingeschaltetem Abblendlicht
Fahrgastraurnbeleuchtung
  Innenleuchte über rechter Vordertür, wahlweise
  mit automatischer Einschaltung beim Öffnen der
  Vordertüren
Motorraum- und Kofferraumbeleuchtung
  automatische Betätigung beim Öffnen der Hauben
  durch Ruhekontaktschalter
Scheibenwischeranlage
  zweistufig, Wischfrequenz 36/55/min
  max. Drehmoment des Wischermotors 100 kpcm
Scheibenwaschanlage
  elektrisch betriebene Pumpe, mit Wischanlage
  kombiniert
Fahrtrichtungsanzeige
  Blinkanlage mit je zwei Blinkleuchten vorn und
  hinten. Betätigung mit Lenksäulenschalter und
  automatischem Blinkgeber. Leistung 2 x18 W,
  Blinkfrequenz 90 ± 30/min
Signalanlage
  Signalhorn und Lichthupe
Instrumentierung
  Kraftfahrzeug-Gerätekombination mit Geschwin-
  Digkeitsmesser, Wegzähler, Kühlmittelthermome-
  ter, Kraftstoff-Vorratsanzeiger, Anzeigeleuchten
  für Kontrolle der Lichtmaschine, der Blinkanlage,
  des Fernlichts und der Reflektorstellung des Schein-
  werfers
Aufbau
Bauart
Verbindung mit dem
Rahmen
 
Anzahl der Türen
Anzahl der Sitzplätze
Ganzstahl
 
verschraubt mit Silent-
blockzwischenlagern
4
5
Heizung
  Frischluftheizung mit Entfrostung der Windschutz-
  scheibe, vordere Seitenscheibenentfrostung (zwei-
  stufiges Zusatzgebläse bei Luxusausführung)
Belüftungsanlage
  zugfreie Dauerbelüftung durch Schlitze in den hin-
  teren Dachsäulen
Karosserie
Karosserie-Haupt-
abmessungen
Windschutzscheibe
Höhe/Breite
Heckscheibe
Höhe/Breite
Neigung (v. d. Senk-
rechten
Seitenfenster Höhe/
Breite vorn/hinten
Verhältnis Grund-
körper /Fensterhöhe
Seitenscheibenneigung
Türbreite vorn/hinten
Türöffnungswinkel
vorn/hinten
Einstieghöhe von
Fahrbahn
Höhe Türunterkante
von Fahrbahn
Kofferraum Länge/
Breite/Höhe
Sichtwinkel nach vorn
oben/unten
rechts/links
Brüstungsbreite innen
auf Höhe Lehne
Vordersitz/Fondsitz
Innenraumbreite
auf Höhe Sitzfläche
Vordersitz/Fondsitz
 
siehe Bild 12
 
505/1320 mm
 
470/1230 mm
 
39°
 
425/760/854 mm
 
1:1,5
14°
955/860 mm
 
70°/65°
 
1290 mm
 
250 mm
 
1050/1450/40 mm
 
17º/12º
65º/35º
 
 
1320 mm
 
 
1350 mm

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