RS 1000-RENNSPORT-RAKETE AUS DRESDEN
Ein ganzes Rudel neuer Rennsportwagen kam uns auf der "Bernauer Schleife" vor die Kamera. Der einstige Prototyp, der zu Ehren des 20. Jahrestages von einer sozialistischen Entwicklungsgemeinschaft unter Leitung von Meister des Sports Heinz Melkus in Dresden geschaffen wurde, hat also bereits zahlreiche Geschwister bekommen - Grund genug, den RS 1000 einmal näher vorzustellen.

 
 RS 1000 Fronten
Rahmen (mit Y-Versteifung), Fahrwerk, Triebwerk -
viele Teile stammen vom Wartburg 353.
Diese Seriennähe ist hinsichtlich
der Ersatzteilbeschaffung vorteilhaft.
Der formschöne, im Windkanal aerodynamisch
getestete Aufbau besteht aus Alublech
(Bug/Heckteil)
und glasfaserverstärktem Polyester
(Mittelzelle).

 
Das Heck
Nicht im Heck liegt der seriennahe Wartburgmotor
(3 Vergaser, 70 PS bei 4500 U/min,
max. Drehmoment 12 kpm bei 3500 U/min),
sondern unmittelbar hinter den zwei Schalensitzen
(Mittelmotor).
Das Getriebe bekam einen zusätzlichen 5. Gang.
Die Räder sind mit Gürtelreifen
(155 SR 13) ausgerüstet.
Eine Zweikreisbremsanlage (Wartburgbremsen)
bietet erhöhte Sicherheit.

 
Das Cockpit
Kleines Sportlenkrad, Knüppelschaltung.
Drehzahlmesser - typische Attribute
eines Rennsportwagens.
Spartanisch geht's nicht zu,
der RS 1000 hat z.B.
auch die leistungsstarke Wartburg-Heizung.
Unterhalb der Flügeltüren liegen zwei Tanks
(zusammen 60l).

 
RS 1000 Ansichten
So wird eingestiegen.
Einstieg und Sitzposition erinnern
an Pilotenkanzeln in Flugzeugen.
Flügel hat der RS 1000 allerdings nicht.
Dennoch; schnell ist er: 165 km/h,
und in 12 s erreicht er aus dem Stand 100 km/h !
Der relativ leichte Wagen (680 kg)
geht sparsam mit dem Kraftstoff (VK 88) um.
Auf 100 km verbraucht
der Motor 10 bis 13l Gemisch (1:33).
Angesichts seiner beachtlichen Fahrleistungen
ist das ein durchaus akzeptabler Wert.
Seine Abmessungen: 4000 mm lang, 1700 mm breit
und nur 1070 mm hoch !

Fotos: R.Leoni


Aus Der Deutsche Straßenverkehr 9/1970

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