Hamburg, den 23.10.97


Mit dem Wartburg beim TÜV
TÜV Der Termin war schon im Mai, aber ich habe es erst am 11.Juli geschafft hinzufahren. Statt der erwarteten kleinen Mängel, entdeckte der Prüfer (war wohl noch zu früh (7°° Uhr) für ihn) einen Mangel nach dem anderen.
  • Angefangen mit einer einseitigen Bremswirkung (echter Mangel)
  • über ausgeschlagene Spurstangenköpfe (ebenfalls echter Mangel)
  • zu falscher Bereifung, die porös ist (Ansichtssache, aber O.K.)
  • weiter zu einer gebrochenen Hinterachsfeder
    (Blödsinn, war völlig in Ordnung das Teil)
  • um schließlich mit undichten Fettbälgen zu enden
    (die sind konstruktiv so).
Da ich weder Zeit noch Platz für die Ausbesserung hatte, und auch einige Teile fehlten mußte das Coupe erstmal warten, der Kübel forderte meine ganze Aufmerksamkeit.
Und auf Grund eines Antribsschadens, der nur Notdürftig repariert war
war das Wartburg zum stehen verurteilt, siehe auch .

Oktober, der Trabi ist fertig und zugelassen. Endlich habe ich Zeit für den Wartburg. Als erstes muß der Antrib in Ordnung gebracht werden. Wie das geht steht ja schon unter beschrieben, und war in der Garage entsprechend schnell erledigt.
Nebenbei konnte ich auch gleich den Spurstangenkopf auf dieser Seite wechseln (Der Kopf war ja wegen der Wellenmontage sowieso abgedrückt).

Einen Tag später mache ich mich an den Tausch der Hinterachsfeder. Die ganze Aktion sieht schwerer aus als sie ist, man muß nur ein paar Grundlegende Dinge beachten.
Am besten erscheint mir dei folgende Vorgehensweise:
  • Verschlußblech im Kofferraum abnehmen

  • Radmuttern an der Hinterachse lösen

  • Wagen hochbocken, so daß die Räder hinten in der Luft hängen

  • Hinterräder abnehmen

  • Mit einem Wagenheber die Hinterachse anheben (Feder belastet)

  • Den Federbolzen auf der rechten (Fahrtrichtung) Seite entfernen
    (geht nur bei belasteter Feder)

  • Hinterachsefeder wieder entlasten

  • Die Haltebügel der Feder lösen (bei meinem Coupe 22er Mutter),
    am besten vorher eine tiefe Stecknuß besorgen
  • Lagerbolzen der linken Seite entfernen

  • Stoßdämpfer an der Unterseite lösen und abziehen.
    Vorsicht, die Hinterachse unbedingt abstützen, andernfalls können
    die Bremsleitungen beschädigt werden

  • Haltebügel der Feder und die Zugehörigen Paßstücke durch das Loch im Kofferraum entfernen

  • Die Hinterachse nun soweit wie möglich herunterlassen und die Feder nach rechts herausnehmen.
Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Vorher sollten am besten sämtliche Gewinde gereinigt, bzw. Nachgeschnitten werden.
Die Bremse rechts vorne war komplett mit Fett gefüllt, wahrscheinlich ist der Simmerring undicht, oder die Fettfüllung des Gleichlaufgelenkes war zu groß. Um die Bremse sauber zu bekommen habe ich erstmal das Fett mit einem Lappen abgewischt, dann die Beläge ausgebaut und alles mehrmals mit Lösungsmittel abgewischt. Die Bremszylinder bekammen neue Bremspaste. Die Beläge habe ich noch einige male mit Lösungsmittel abgewaschen und anschließend mit Schleifpapier und Drahtbürste aufgerauht. Um auch die Fettreste zu beseitigen habe ich die Beläge anschließend in einen Topf mit Salzwasser (höhere Siedetemperatur) und Geschirrspülmittel (für Spülmaschienen) gelegt und ausgekocht. Nach Zusammenbau und einstellung funktionierte sie wieder.  
Die Bereifung entwickelte sich zu einem echten Problem. Reifen (neue) in der Dimension 5.90 x 15 zu bekommmen ist entweder sehr teuer, oder aussichtslos.
Also habe ich mich entschlossen 165R15 Reifen zu besorgen, da diese einfacher zu bekommen sind und den Wagen Fahreigenschaften verbessern.
Die Reifen in dieser größe sind ein Auslaufprodukt, d.h. sie sind nur noch auf Bestellung zu bekommen. (Waren auf den alten Käfern und Volvos). Am besten tauscht man auch gleich die Schläuche, die evtl. auch bestellt werden müssen.
Für die Wartburg 311er Felgen ist eine spezielle Aufspannplatte für die Auswuchtmaschine nötig, unbedingt vorher abklären ob der Reifendealer diese Felgen wuchten kann.
Nach einigen rumgeirre bin ich schließlich bei Gwildis-Reifendienst in Hamburg gelandet, sehr guter Service, niedrige Preise und sogar das richtige Werkzeug zum wuchten. Absolut empfehlenswert.

Neu bereift bemängelt der TÜV nur nach die (wieder mal) einseitige Bremswirkung und einen Spurstangenkopf. Diese Probleme waren aber an einem Abend zu lösen und am nächsten Tag hatte ich die Plakette.


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