Last Update Donnerstag, 29. September 1997

  Das Restaurierungstagebuch

Der 2. Eindruck (mit offenem Verdeck) ist nur noch ½ so schlimm Trabifahrer sind die Härtesten
Keine Panik, ist Schlimmer als es aussieht ohne Worte

Wie ich zur Blechpappe kam:

Der Kübel wurde von meiner Schwester 1990 in Nordhausen direkt aus den Restbeständen der NVA gekauft
und befand sich zu diesem, Zeitpunkt in einem guten bis sehr guten Zustand, von leichten Zerfallserscheinungen
des Verdeckes, Beulen und grünem NVA-Lack einmal abgesehen.

Das Verdeck wurde nachgenäht und der Trabi durfte sich im Alltag als Spaßmobil beweisen.

Doch schon nach kurzer Zeit begann das Verdeck wieder damit sich in seine Bestandteile aufzulösen und
wurde provisorisch mit Jeans/Hosen geflickt.

Nach einem kleinen Unfall mit einem großen Bus wurde der linke Kotflügel gegen ein Klosteinblaues Exemplar
getauscht, bei der Gelegenheit wurde auch gleich der rechte Innenkotflügel entrostet und konserviert.

Mit der Zeit hakte öfters mal der Schalthebel aus, es regnete rein und irgendwann wollte der Kleine dann gar
nicht mehr anspringen.

So stand er dann ohne Türen, nur bedeckt mit einer Plane Jahr für Jahr im freien und freundete sich mit Mr. Moos
und Mr. Rost an, die den Swimmingpool im Inneren wohl besonders toll fanden.

Irgendwann verwandelte sich die Folie in eine riesige mit Wasser gefüllte Titte die dem Verdeck den Rest
gab und schließlich fast den gesamten Innenraum ausfüllte. Irgendwann schließlich entleerte sie sich vollständig
ins Auto, das nennt man dann wohl Schwimmkübel.

Meinen Übernahmegelüsten widerstand meine Schwester jedoch eisern, immer in der Absicht sich den
Trabi selbst irgendwann wieder "fertigzumachen".

Jahre später:

Wir schreiben das Jahr 1997, die Schulkinder im Osten wissen schon gar nicht mehr was die DDR mal war
und auch der Trabibestand ist schon arg dezimiert (Neuwagen, Steuererhöhung etc.).
Jetzt will meine Schwester den Kübel jetzt loswerden.

Geschenkt würde ich ihn gerade noch nehmen, denn mittlerweile wohne ich 270 km weiter nördlich, in Hamburg.
Dazu kommt, ich habe eigentlich weder Zeit noch Platz und der Trabi ist durch das Offenstehen wirklich
schon ziemlich "fertiggemacht".

Trabis Glück war, das ich ihn in guter Erinnerung hatte, offen zu fahren und dabei fast auf der Straße zu sitzen
macht ungemein Laune, außerdem ist er billig im Unterhalt, hat eine Standheizung, eine 12V-Anlage, ist tech-
nisch sehr übersichtlich und war bis Oktober 1996 ständig angemeldet.

Gelegenheit und Platz zum Schrauben gibt es der Garage von Volkhard, Arbeitskollegen, Surfer und Kumpel
(Wir reparieren und fahren den Trabi zusammen -Carsharing), die ganze Aktion (bis zum TÜV) soll einen
Monat dauern und nach Möglichkeit nicht mehr als 1000,- DM kosten.
Ach ja die Farbe steht auch schon fest, Gelb soll er werden, aber vorher muß das Auto noch geholt werden.

Der 1. Termin Anfang Mai platzt, alle brauchen ihre Autos (Anhängerkupplung) selbst .

Der 2. Termin am 17./18. Mai mit gemietetem Hänger und geliehenem Auto geht klar.

Es ist brüllend heiß, deshalb wir fahren erst gegen Abend los, dafür fahren wir aber durch ein
wirklich imposantes 360° -der Himmel stürzt ein- Gewitter.
Gegen 23°° Uhr kommen wir in Göttingen an und nehmen den Trabi, soweit das im dunkeln überhaupt
möglich ist, in Augenschein.

Im dunkeln sehen Autos zwar immer besser aus, aber der Anblick dieses Autos war trotzdem mehr als Grauenvoll.
Das Dach hing völlig zerfetzt nur noch an den Dachstreben, im Innenraum wucherte Moos und Schimmel auf den
pitschnassen Sitzen und Teppichen. Im Heckbereich stand Zentimeterhoch das Wasser und der Innenraum war
verziert, mit der Plane die den Wagen mal vor dem Wetter schützen sollte und dem Auspuff der irgendwann wohl
beim rangieren abgefallen.

Kurz gesagt, der Kübel sah aus wie ein Zombie auf Rädern.

Nach einem netten "Sommer"-Abend in der Göttinger Innenstadt und einer viel zu kurzen Nacht machten wir uns
am frühen Morgen (7 Uhr) erneut zum Kübel auf, um ihn auf den Hänger zu verladen.

Bei einer genaueren Besichtigung im Licht und nach dem Ausräumen sah das ganze schon nicht mehr ganz
so schlimm aus. Auch der Motorraum sah einigermaßen sauber und solide aus, dafür war die Motorhaube
völlig verrottet, Haubenhalter ausgerissen und Scharnier gebrochen.

Mit heruntergeklappten Verdeck (oder dem was davon übrig war) konnte man schon einen Eindruck davon
gewinnen wie der Wagen mal aussehen könnte.
Selbst das übelste Wrack steht im Bruchteil einer Sekunde in Gedanken funkelnd und glänzend vor einem,
diesem Gedanken hechelt man dann solange hinterher, bis der Wagen wirklich funkelt und glänzt, oder
die Vernunft zurückkehrt.

Beim verladen dann das erste positive Erlebnis, der Wagen lies sich völlig Problemlos schieben, nicht eine
einzige Bremse war fest. Praktischerweise ist der Wagen so leicht, daß man ihn locker herumheben kann,
anstatt umständlich herumzurangieren.

Mit dem Kübel auf dem Hänger fahren wir zurück nach Hamburg und erfreuen uns auf der Autobahn an Platt-
gedrückten Kindernasen und lächelnden Autofahrern. Ist es Sympathie oder einfach nur Mitleid ?
Gegen 11 Uhr kommen wir in Geesthach (bei der Garage) an und verursachen gleich einen Menschenauflauf.
Nachdem alle Nachbarn den Wagen in Augenschein genommen und ihre Kommentare abgegeben wird
der Wagen in die Garage geschoben.

Das vom Hänger rollen offenbart funktionierende Bremsen.
Jetzt wo der Wagen in der Garage steht wollen wir es wissen, LÄUFT ER ????
Eine geladene Batterie wird angeklemmt und der Chokebowdenzug ist fest, also Frontmaske abgebaut und
von Hand den Choke geöffnet. Reservehahn auf, Sprit ist noch im Tank, Schüssel gedreht und NICHTS passiert.
Die Elektrik funktioniert, aber der Anlasser dreht nicht. Jetzt will ich es genau wissen, Kerzen raus, Sprit in die
Zylinder, Kerzen rein, Zündung ein und mit einem Schraubenzieher den Anlasser direkt betätigt.
Der Wagen läuft sofort, aber ziemlich laut (Der Auspuff liegt im Auto).

Anschließend geht es an die Entrümpelung und das Ausräumen des Innenraumes.
Im Kofferraum (Heckteil) liegen verrostete Werkzeuge, Kisten mit Verbandszeug (war mal ein Sanikübel) und
Ersatzteilen, Teile/Fragmente der Schonbezüge, Lappen, Tücher, MC Donalds Reste usw.
Die Reste des Verdeckes werden vorsichtshalber als Muster aufbewahrt.
Die vergammelten Sitze fliegen ebenso raus wie der völlig nasse Filzboden.

Wenig später steht nur noch die Blechhülle vor uns und offenbart schonungslos ihre Mängel.
Auf der rechten Seite ist das Bodenblech von vorne bis hinten auf ca. 7 cm Breite komplett durch.
Auf der linken Seite befindet sich dafür nur ein 5x5 cm großes Loch, zusätzlich ein Loch in der linken Bordwand.
Um genau zu wissen was Sache ist legen wir den Wagen auf die Seite.
Von Unten ist keine Durchrostung auszumachen, der Wagen ist von Innen nach Außen gerostet.

Volkhard organisiert einen Hochdruckreiniger zur Reinigung des Fahrzeugs, aufgrund des hohen Geräusch-
pegels (Es ist Pfingstsonntag) verschieben wir die Reinigung doch lieber auf Dienstag nach Feierabend.
So habe ich wenigstens noch Zeit Sonntagabend bei meinem Wartburg den Zylinderkopf auszutauschen, da
beim alten ein Kerzengewindeeinsatz gelöst war und auch der Metalllüfter durchdrehte und lärmte.

Ach ja, die kosten bis jetzt 180,- für den Hänger und 170,- für Sprit.

Die erste Woche

Dienstag der 20. Mai 17:45 gleich nach der Arbeit zum Trabi, ins Regenzeug gestiegen und den Trabi
3 Stunden lang, bis auch der letzte Winkel sauber war, unter Hochdruck-Dauerfeuer genommen.
Zum Glück hatten wir den Wagen auf die rechten Seite gekippt, so kam ich fast überall problemlos hin.
Nach dem Strahlen war das Auto von Moos, kiloweise Dreck und losem Rost befreit.
 
Mittwoch der 21. Mai 16:30 nach der Arbeit Drahtbürsten (ca. 50,-)für die kleine Flex besorgt auf zur Garage.
Drei Stunden später, nach ausgiebigem geflexe, sehe ich ziemlich schwarz aus und meine Ohren fiepen.
Dafür sind der Boden im Heckbereich und and alle Verdächtig aussehenden Stellen jetzt blank.
Heckstoßstange und Militärinnereien sind ebenfalls demontiert und ein paar neue Rostlöcher kamen auch
zum Vorschein. Der Heckträger an einer Stelle durch, das Bodenblech ebenfalls und auch der linke Schweller
zeigt auch mehrere Rostlöcher. Hoffentlich hält das Schweißgerät durch.
 
Freitag der 23. Mai 15:00 Vorsichtshalber von einem Arbeitskollegen in professionelleres Schutzgas-
Schweißgerät geliehen und wieder in die Garage. Die Flex offenbart Durchrostungen übelster Sorte.
Der Schweller ist mit feuchtem Lehmboden gefüllt, sieht dafür aber noch erstaunlich gut aus.
Um die Gurthalterung herum ist das Blech papierdünn und auch das Bodenblech links im Innenraum
(sah anfangs noch ganz gut aus) hat ordentlich was abbekommen.
Nach dem das kariöse Blech nun herausgetrennt ist läßt sich eine Strategie zurechtlegen, wie wir die
fehlenden Stücke am besten ersetzen. Wir arbeiten uns von innen nach außen. Gegen 21 Uhr ist der
Innenbereich fertig geschweißt und ich sehe wieder Licht am Ende der Garage.

Kosten ca. 13,- für Schweißspitzen und Düsen.
 
Samstag der 24. Mai 9:00 Frühstück und anschließend geht es wieder an den Trabi.
Volkhard schneidet und biegt Bleche zurecht, ich brate sie ein, mit dem Effekt, daß es hinterher richtig gut
aussieht und prima paßt. Wir machen die linke Seite (Schweller und Bordwand) komplett fertig und auch die
Löcher am bzw. im Heck mache ich noch zu. Der Bereich unter der Heckfeder ist völlig verbeult und eingerissen,
hier wurde von den NVA-Jungs schon mal geschweißt. Scheint ganz schön hart rangenommen worden zu sein
der Kleine, sieht fast so aus als wäre der Wagen vom Hochhaus gefallen.
Da schweißen hier offensichtlich nicht besonders lange hält bauen wir das Federpaket aus und passen ein
1,2 mm starkes Blech an und setzen es ein. Um es vernünftig einzuschweißen muß aber die Hinterachse
komplett ausgebaut werden. Da es mittlerweile schon 17 Uhr ist wird diese Aktion aufs nächste mal verschoben.

Die zweite Woche

Montag der 26. Mai Nachdem ich festgestellt habe das die Träger (Schweller) bei Kübel und Limousine identisch
sind versuche ich vergeblich Schweller und Bodenblech als Ersatzteil zu bekommen. Meine letzte Hoffnung
in Schwerin erweist sich dann aber als echter Volltreffer, Bodenbleche, Schweller etc. zum Freundschaftspreis,
jetzt muß ich nachher nur noch hin und das ganze Zeug abholen.
Warum sollen wir mühsam Bleche biegen und flicken, wenn es das ganze als passendes Teil um die Ecke gibt.
Außerdem kann ich da ja gleich die fehlenden Teile, Auspuff, Bremsleitung, Gummiteile etc., besorgen.
 
Dienstag der 27. Mai Die Teilesuche war mehr als ergiebig. Bis auf Sitze, Motorhaube und Verdeck sind jetzt
alle Teile zum Aufbau vorhanden. Ein komplettes Bodenblech (für 30,-) und auch den Längsholm für rechts
(die linke Seite ist ja schon fertig) gabs zum Freundschaftspreis (5,-), dafür rissen aber Auspuff, Stoßdämpfer
etc. ein 305,- großes Loch ins knappe Budget, Spritkosten von 40,- noch nicht mitgerechnet.
Ein Schlachtplan für die Bodengruppe (raustrennen und einschweißen) ist auch schon geschmiedet.
Mal sehen ob alles so läuft wie geplant.
 
Mittwoch der 28. Mai Gestern Abend noch bis 21:00 gekämpft, das Bodenblech ist verdammt zäh, und an den
meisten Stellen deutlich besser als es aussieht. Der rechte Träger (Schweller) und die Querträger sind erstaun-
licherweise noch wie neu. Trotzdem taucht langsam die Frage auf, "Lohnt sich das ???". Flexen und meißeln
geht echt an die Substanz, sowohl an die des Trabis, wie auch an die eigene, aber wenn ich schon dabei bin
dann lieber gleich richtig. Heute geht es in die 2. Runde im Kampf gegen das Bodenblech, vorher muß ich noch
neue Trennscheiben (15 Stk. 36,-) besorgen.
 
Donnerstag der 29. Mai Und das Bodenblech hat sich wieder heftigst gewehrt, mittlerweile habe ich aber eine
ganz brauchbare Materialschonende Methode gefunden. Erst die Schweißpunkte aufflexen und dann das Blech
mit Hammer und Karosseriemeißel vom Träger lösen. Am Abend war es endlich soweit, das alte Blech
war raus und ich konnte die neue Bodengruppe zuschneiden und anpassen.
Mit neuem Boden sieht das ganze schon richtig gut aus, wie neu.
Morgen noch ein paar Kleinigkeiten vorbereiten und dann die ganze Geschichte einschweißen.
 
Freitag der 30. Mai Der neue Boden ist eingepaßt und im vorderen Bereich auch schon eingeschweißt, alles
weitere läßt sich jedoch nur von unten schweißen, dabei muß der Boden gegen die Träger gedrückt werden.
Aber auch so sieht das ganze schon sehr gut aus, es nimmt langsam Form an.
Der 1. Film ist auch schon voll und demnächst gibt es hier dann auch ein paar Bilder zum Text.

Die dritte Woche

Montag der 2. Juni Heute wird der Boden eingeschweißt.
 
Dienstag der 3. Juni Den Boden haben wir gestern endlich eingeschweißt, sieht geil neu aus. Und wir haben das
Auto zum 1. Mal auf die linke Seite gekippt, so das ich freien Zugang zur rechten Seite habe. Jetzt kann ich diese
Seite entrosten und die Löcher die gestern aufgetaucht sind zuschweißen. Die rechte Bordwand ist mindestens
genauso schlimm wie die linke, aber langsam habe ich ja Übung. Schweißtechnisch ist langsam ein Ende in Sicht.
 
Mittwoch der 4. Juni Die rechte Seite ist innen komplett geschweißt und muß nur noch poliert werden, das
marode Blech an der Außenwand ist auch entfernt und ein neues Stück schon angepaßt und eingesetzt.
 
Donnerstag der 5. Juni Die Hinterachse haben wir zum Abschluß gestern noch ausgebaut, seit gestern ist auch
das gröbste geschweiße beendet, jetzt noch die Nähte polieren und das Blech im Bereich der Hinterachs-
Feder komplettschweißen. Seit Mittwoch hängt das Auto mit dem Heck an der Garagendecke, was eine hervor-
ragende Zugänglichkeit zur Hinterachse und den Radhäusern ermöglicht.
Die Bilder waren gestern noch nicht fertig, vielleicht klappts ja heute mit ein paar Bildern.

Die vierte Woche


Montag der 9. Juni Die Hälfte der Bilder ist nichts geworden, aber ich habe noch einen Film in Petto.
Am Freitag hat sich zu allem Überfluß die Flex verabschiedet (wahrscheinlich die Kohlen am Ende), deswegen
habe ich nur ein paar kleine Nähte glätten können und die linke Hinterachshälfte lackiert. Außerdem fehlen immer
noch Sitze und eine Motorhaube.
 
Donnerstag der 12. Juni Heute wird wieder geschraubt, bzw. Grundiert, ein paar Tage Pause mußten mal sein,
sonst machts keinen Spaß.
 
Freitag der 14. Juni Gestern wurde doch nicht geschraubt, sondern gesurft (auf´m See). Heute haben wir die
Flex repariert (Kabel war von der Kohle abgelöst) und ich habe die Handbremshebel-Halter angeschweißt und
wieder jede Menge Schweißnähte verschliffen.
Morgen geht es nach Bockhorn zur Rallye (mit dem Wartburg) und mal nach Prospekten und Literatur für die
Homepage gucken.

Die fünfte Woche

Volkhard ist mit Familie in Urlaub und ich mache mal eben einen Bootsführerschein in Schwerin.

Die sechste Woche

Montag der 23. Juni Arbeit, Arbeit, Arbeit und keine Zeit zum Schrauben gefunden. Heute früh habe ich es endlich
geschafft 2 Sitze für den Trabi zu kaufen. Stk. 20 DM, vom Schrott aber brauchbar, so das ich morgen
(heute schaffe ich es wohl nicht), die Sitzschienen rekonstruieren und einschweißen kann. Das bedeutet, daß der
Unterboden dann endgültig fertig ist und lackiert wird.
 
Dienstag der 25. Juni Jubel, es geht voran, nachdem die Sitzschienen aus den alten Blechresten rausgetrennt
waren habe ich neue Halter zurechtgeschnitten und gebogen. Um Halbzehn konnte ich dann endlich Probe-
sitzen und kurz vor zehn waren die Sitzschienen komplett. Als nächstes wird der Unterboden konserviert.
 
Freitag der 27. Juni Die Nähte am Unterboden sind jetzt mit Karosseriedichtmasse vor Feuchtigkeit geschützt.
Jetzt kann der Wagen wenn die Dichtmasse getrocknet ist endlich von unten gundiert und lackiert werden.
Endlich habe ich auch ein paar brauchbare Fotos die ich schon bald hier veröffentlichen werden.

Die siebte Woche

Mittwoch der 02. Juli Der Unterboden ist, mit Zinkstaubfarbe, grundiert und die Hinterachse, mit schwarzem
Flüssigkunstoff, lackiert. Morgen streiche ich den Unterboden, mit gelber Wasserlöslicher Baumarktfarbe,
und grundiere den Boden im Innenraum.
 
Donnerstag der 03. Juli Heute den Boden gestrichen und den Innenraum grundiert, der Boden muß aber noch
mindestens ein 2. mal gestrichen werden, man glaubt ja gar nicht wie schlecht gelb deckt.

Die siebte Woche

Montag der 07. Juli Volkhard hat den Boden noch mal lackiert, die Farbe deckt aber, auf der dunklen
Grundierung, immer noch nicht. Egal, für den Unterboden ist das auch so schon mehr als genug.
 
Mittwoch der 09. Juli Die komplette Hinterachse mit neuen Gummis, Stoßdämpfern, Schrauben usw. angebaut,
dazu den neuen Auspuff, sowie neue Bremsleitungen und Schläuche angebaut. Toller Bausatz.
So macht das Schrauben richtig Spaß.

Die achte Woche

Montag der 14. Juli Zurück aus Berlin, auf dem Hinweg die Antriebswelle gebrochen und der TÜV-Bericht weist
auch einige Mängel auf (siehe auch Mit dem Wartburg fast nach Berlin). Jetzt habe ich also auch noch am
Wartburg noch zu schrauben, die Frage ist nur "wann?".
 
Mittwoch der 16. Juli Die Schrauben der Hinterachsfeder gegen neue getauscht, Auspuff angezogen, Hand-
bremsseile verlegt, und mehrmals vergeblich versucht, mit einem 3-Arm-Abzieher, einem 2-Arm Abzieher und
einem weiteren 3-Arm-exemplar, die hinteren Bremstrommeln von ihrem Konus abzuziehen.
Ohne Spezialwerkzeug läuft da gar nichts.
 
Donnerstag der 17. Juli Ein Telefonat und eine Fahrt nach Schwerin bringt leihweise den heißersehnten Abzieher
und noch ein paar Kleinteile (Schaltungsgummi, Handbremsgummi, Scheinwerferringe und für den Wartburg
einen Bremsschlauch) für zusammen 36,-.
Freitag geht es erst mal mit Volkhards Passat nach Göttingen, Wartburgteile holen.
 
Freitag der 18. Juli Früh morgens noch schnell den Abzieher ausprobiert und er schafft es gerade so die
Bremstrommel vom Konus zu lösen.

Die neunte Woche

Montag der 21. Juli Man mag es kaum glauben, ich bin schon wieder liegengeblieben, diesmal mit dem
relativ neuen Passat, der wohl einen Lagerschaden hat. Jetzt kann ich gleich an 3 Autos schrauben, und der Mini
soll Ende der Woche auch noch in die Werkstatt.
Wenigstens habe ich die dringend benötigten Wartburgteile (Feder, Welle, Reifen und Kleinteile).

Heute ist aber der Trabi dran, damit die Werkstatt wieder genutzt werden kann.

Wir haben die Handbremse montiert. Und widmen uns nun den Bremsen. Beim öffnen der Entlüftungsschraube
hinten rechts ist diese auch prompt abgerissen. Die restlichen 3 bereiteten dagegen keine Probleme.
Ausbohren funktioniert nicht und auch ein Rechtsausdreher hat nichts gebracht. Also schnell telefoniert in
Boizenburg gibt´s Bremszylinder neu und komplett für 24,-, also schnell nach Boizenburg gedüst...
Nachdem die Bremsen wieder montiert und die Bremstrommeln und Reifen drauf sind kann der Wagen endlich
mal wieder auf allen Vieren stehen (Durch die neue Federung ist er bretthart). Wir heben ihn aber sofort vorne an
und befestigen Auspuffgummi und Schelle vorne.

Spaßeshalber können wir ihn ja mal starten. Die Zündung funktioniert zwar, aber starten kann man nur indem
man direkt am Anlasser den Kontakt brückt. Der Motor orgelt zwar, springt aber nicht an. Sprit in den Ansaug-
stutzen kippen und er dengelt los, jedenfalls für ein paar Sekunden. Kraftstoffhahn auf Reserve und er läuft,
leider läuft nicht nur der Motor, sondern auch noch der Sprit unters Auto.
Nach Ausbau des Tanks stellt sich heraus, daß der Kraftstoffschlauch so dicht ist wie ein Sieb.

Sehen wir uns halt mal den Anlasschalter an. Nach diversen Versuchen stellt sich dann heraus, daß das Kabel
welches für die Anlasserbetätigung zuständig ist keinen Strom führt. Ein Blick ins Werkstatthandbuch (1966)
zeigt lediglich, das die Zwickauer irgendwann die Elektrik geändert haben (einschließlich der Kabelfarben).
Also brauchen wir einen passenden Stromlaufplan.

Na gut, nachdem wir mit der Elektrik nicht weiterkommen sehen wir uns eben die Vorderradbremsen an.
Die Trommeln lassen sich nach dem lösen, im Gegensatz zu den hinteren auch ohne Abzieher, leicht abziehen.
Die Bremsbeläge sind komplett am Ende und die Bremszylinder-Kolben auf der rechten Seite sind völlig fest.

Da es mittlerweile 22:00 ist machen wir für heute Schluß.

Bilanz:
wir brauchen neue Bremszylinder und Beläge für vorne, einen Stromlaufplan für Trabant 601 Kübel Baujahr 1986,
einen Spritschlauch, einen Satz Reifen mit Felge und immer noch eine Motorhaube.
 
Dienstag der 22. Juli Heute stehen die beiden Pannenbringer, Wartburg und Passat, auf dem Programm.
Nachdem ich hochmotiviert dem Warti hochgebockt habe mußte ich leider feststellen, daß die Wellen die
ich noch im Keller hatte totaler Schrott sind.
Bei allen ist der Konus vergammelt oder die Keilstift-Nut ausgebrochen. Na ganz toll, jetzt brauche ich eine neue
oder gute gebrauchte Doppelgelenkwelle.

Dann sehe ich mir eben den Passat an. Nach dem Ausbauen des Zylinderkopfdeckels kann ich die Nockenwelle
begutachten und muß sehen, das ich nichts sehe. Da ich weder Nockenwelle noch Zylinderkopf abnehmen will
widme ich mich eben meinem Rechner (Tausch von Board und CPU) und habe mehrere Erfolgserlebnisse.

Da der Tag noch jung und Volkhard Zuhause ist fahre ich zum Trabi und wir schaffen es tatsächlich die Elektrik
(Zündschalter) zum funktionieren zu bringen.
Nebenbei montiere ich noch das Schaltungsgummi und wir entfernen alle Lampen im Frontbereich.
 
Mittwoch der 23. Juli Gleich nach der Arbeit fahre ich nach Boizenburg und besorge einen kompletten Satz
Bremsbeläge (36,-) und Bremszylinder (4 Stk. a 22,-) für die Vorderachse.
Der Einbau ist völlig Problemlos und macht richtig Spaß. Nach dem Entlüften ist die Leitung noch an 2 Stellen
undicht. Als die lockeren Schrauben angezogen sind ist das Bremsleitungssystem dicht und baut Druck auf.
Abschließend demontieren wir das Armaturenbrett und machen Feierabend, da wir noch den Passat holen.

Die zehnte Woche

Montag der 28. Juli Ausnahmsweise an diesem Wochenende mal nicht liegengeblieben, das wäre auch echt
zuviel des guten. Der Passat hat einen kapitalen Pleuellager-Schaden.
Volkhard hat am Wochenende den Heckbereich von innen entrostet und mit Rostumwandler präpariert.
Nach einigem rumtelefonieren habe ich einen Händler ausfindig gemacht, der Ovatrol, ein Korrosionsschutzöl
aus dem Schiffbau, führt.
Nebenbei bringen wir noch in Erfahrung wie das auserwählte Gelb (ist auch auf den neuen Fiats) heißt und
decken uns beim Farbendealer gleich mit allen Materialien fürs lackieren ein. Kosten: ca. 160,-

In der Garage angekommen beule ich noch das Heckblech aus, schweiße ein paar kleine Rißstellen, baue (trete)
vorsichtig die Frontscheibe aus dem Rahmen, demontiere Frontstoßstange und Schürze, befreie den Motorraum
(Innenkotflügel) von seinen Anbauteilen, baue Tank und Pumpe der Standheizung aus und wische das ganze
Auto mit Verdünnung ab. Zu guter letzt lackiere ich den gesamten Innenraum mit Rostschutzgund
(verdünnt mit Ovatrol - Korossionsschutzöl). Als ich fertig bin es es mal wieder nach 23:00 Uhr.
 
Dienstag der 29. Juli Die Grundierung ist noch nicht trocken.
 
Mittwoch der 29. Juli Ich reinige und grundiere den Motorraum, die Stoßstangen und das Armaturenbrett werden
entrostet und grundiert.

Die zehnte Woche

Montag der 4. August Das Wochenende habe ich mit meiner Freundin auf Rügen verbracht, Zelten mit dem Mini,
der nach einigen Modifikationen jetzt fast 2 Liter weniger Sprit braucht und dazu noch deutlich spritziger ist.
Aber zurück zum Kübel.

Einmal den kompletten Lack angeschliffen und den Wagen fürs spachteln und fillern vorbereitet.
Den Motorraum und die Bereiche die man hinterher sowieso nicht mehr sieht habe ich mit dem Pinsel lackiert.
(Ganz schön Gelb)!!!
 
Dienstag der 05. August Der Lack im Motorraum ist Staubtrocken, aber noch lange nicht durchgehärtet.
Ich verbringe den ganzen Abend mit Spachtel, Schleifen, Spachtel, Schleifen usw.
In den Pausen lackiere ich den Tank für die Standheizung und ein paar Kleinteile. Teile die nur gereinigt zu
werden brauchen reinige (poliere) ich und baue sie mit neuen Schrauben wieder ein.
Nachdem der Motorraum jetzt lackiert ist sieht man erst mal wie dreckig der Motor ist.
 
Mittwoch, der 06. August Die Teile im Motorraum können zurück an ihren Platz, vorher werden sie aber noch
gesäubert, bzw. von ihrem grünen Lack befreit. Alle Kabel werden solange ,mit feiner Stahlwolle und Verdünnung,
geschrubbt, bis sie wie neu aussehen. Jetzt kann man auch die Farbkennung der Kabel wieder erkennen.
Die verzinkten Halter werden mit Autosol und Stahlwolle gesäubert. Die Elektrik kann wieder an ihren Platz, und
auch der Tank für die Standheizung einschließlich Benzinpumpe und Schläuchen darf zurück unter die
(noch nicht vorhandene) Haube. Der Benzintank wird gereinigt, angeschliffen und mehrmals schwarz lackiert,
genau so wie die Halter für den Tank und der Luftfilterdeckel.
 
Donnerstag, der 07. August Volkhard hat mich zum Surfen überredet, es war einfach zu heiß zum Schrauben.
 
Freitag, der 08. August Das Verdeck mit den Seitenteilen ist angekommen, schwarzes Kunststoff.
Preis mit Montagematerial 858,- DM, bis jetzt der teuerste Brocken.

Von dem alten Verdeck ist aber auch absolut nichts mehr zu erkennen, wenigstens das Verdeckgestänge ist
noch in Ordnung.
Das Holz der Spriegel hat zwar gelitten, ist aber noch brauchbar. Der Frontspriegel muß einfach nur abgeschliffen
und frisch lackiert (Klarlack) werden. Der hintere Spriegel dagegen ist in den Bögen eingerissen und die Späne
stehen weit heraus. Bei der Demontage des Heck-/ Hauptspriegels brechen die Holzschrauben wie Streichhölzer
und müssen später ausgebohrt werden.
Front- und Heckspriegel haben eine Auflösung von 20 TPI (Tackernägel/Inch), wovon etliche
herausziehen abbrechen und im Holz bleiben. Während ich mich mit den Tackernägeln vergnüge, verleimt und
spannt Volkhard den Hauptspriegel.

Ach ja, der Lack ist immer noch nicht durchgetrocknet.

Die elfte Woche

Montag der 11. August Das Wochenende in Schwerin verbracht, und am Freitag noch schnell vom Schrott in
Wittenburg ein paar Trabiteile besorgt. Deshalb durfte ich dann auch das ganze Wochenende mit einem
vollgeladenen Mini rumfahren. Auf dem Dach eine Motorhaube als Dachspoiler, 4 Reifen und eine Kühlermaske
auf der Rückbank und ein paar Kleinteile im Kofferraum.

Vorm Surfen noch testweise Haube und Grill montiert und siehe da, das ganze sieht schon fast aus wie ein Auto.
 
Dienstag der 12. August Es ist über 30°C heiß und absolut kein Wind. Volkhard spachtelt den Wagen noch mal
und bastelt am Surfbrett, während ich das Verdeckgestänge anschleife, grundiere, und es 2 mal, mit schwarzen
Flüssigkunststoff, streiche
 
Mittwoch der 13. August Schon wieder über 30°C heiß, wir bringen das Schweißgerät zurück und ich baue noch
schnell den Frontspriegel an das Verdeckgestänge, das wir testweise montiert haben. Jetzt fehlt nur noch der
hintere Spiegel, der muß aber noch geschliffen, lackiert und von den abgebrochenen Schrauben befreit werden.

Ach ja, der gelbe Lack ist immer noch nicht hart, seit heute morgen fahre ich eine Lackprobe spazieren.

Die zwölfte Woche

Montag der 18. August Das Wochenende habe ich mit meiner Freundin und Familie bootsfahrenderweise auf
dem Schweriner See verbracht.


Heute treffen wir die Vorbereitungen um den Wagen morgen in Ruhe fillern zu können.
Wir spachtel und schleifen noch mal, schleifen den ganzen Wagen erneut an und wischen ihn mit Verdünner ab.
Abschließen räumen wir die Garage auf, fegen, saugen und blasen sie mehrmals mit Druckluft aus.
 
Dienstag der 19. August Heute wird gefillert.
 
Mittwoch der 20. August Der Wagen ist innen und außen komplett gefillert, dadurch sind jetzt auch etliche kleine
Löcher und riesige Beulen (der harte NVA-Einsatz hat deutliche Spuren hinterlassen), noch wesentlich
deutlicher zutage getreten. Also werden wir heute Nachmittag die kleinen Stellen nachspachteln.

Der gelbe Lack (Kunstharz) ist zwar O.K., aber für unsere Zwecke ungeeignet, die Härtezeit ist einfach zu lang.
Glücklicherweise zeigt sich die Herstellerfirma kulant, da wir beim Kauf deutlich darauf hingewiesen haben, daß
wir ein Auto damit lackieren wollen.
Der hellbeige Füller sieht auf dem Auto sehr schick aus, aber jetzt haben wir ja schon das Gelb.
 
Donnerstag der 21. August Schleifen bis die Arme abfallen, mit 400er Naßschleifpapier zeigt sich erst wie
schlecht der alte Lack war, Laufnasen, Locher und viele Nettigkeiten machen das Schleifen zur Kraftprobe.
Nach dem Schleifen sieht der Wagen wieder sehr fleckig aus, der alte Lack läßt sich blicken.
Wir Spachteln neu entdeckte Löcher zu und wieder geht´s ans Schleifen. Der Wagen ist jetzt wahnsinnig glatt.
Fillern fällt für heute leider flach, da der Wagen nach dem Naßschliff nicht schnell genug trocknet.

Die dreizehnte Woche

Urlaub auf den Kanälen von Schwerin bis zur Müritz

Die vierzehnte Woche

Urlaub auf den Kanälen von der Müriz bis Schwerin

Die fünfzehnte Woche

Dienstag der 9. September Die Garage wird weiß gestrichen (mehr Licht) und wir bringen ein paar
zusätzliche Neonröhren an.

Der Trabi steht dabei draußen im Tageslicht wodurch ich noch paar Stellen zum Schleifen entdecke.
 
Mittwoch der 10. September Heute wird kurz gespachtelt und geschliffen und dann wird der Wagen
zum letzten mal innen und außen gefillert. Morgen soll der Wagen endlich lackiert werden.
 
Donnerstag der 11. September Das Schleifen hat sich verschoben, innen Fillern wir zum endgültig letzten mal.
Und wir bereiten auch die Stoßstangen zum lackieren (schwarz) vor.
 
Freitag der 12. September Jetzt ist der Wagen wirklich lackierfertig, aber um genug Zeit für mehrere Schichten
zu haben lackieren wir ihn am Samstag und fangen schon früh damit an.
Heute schiebe ich den Wagen wieder ans Tageslicht und schaue nach verbliebenen Läufern und Unebenheiten.
Innen schleife ich die letzten Lacknasen und dann warten wir auf morgen.
 
Samstag der 13. September Samstag früh 9:30 noch kurz gefrühstückt und auf geht´s in die Garage.
Nochmals alles ausblasen und den Wagen an ein paar Stellen nachspachteln.
Dann den Wagen mit Verdünnung abwischen und SCHOCK, es löst an, die Haube hat dadurch wieder Riefen
und ein paar echt tiefe Löcher bekommen, also trocknen lassen und trocken schleifen.
Mit einer anderen (wahrscheinlich milderen) Verdünnung klappt dann die Abwischaktion.
Das Lackieren geht erstaunlich gut, die Pistole funktioniert (Volkhard hat auch lange dran geputzt und probiert)
und nach kurzer Zeit ist der Wagen komplett gelb. Zeit für eine Kaffepause.

Nach der Pause geht es an die nächste Schicht, noch scheinen ein paar dunklere Stellen durch. Volkhard putzt
vor der Garage den Passat, und ich lackiere drinnen vor mich hin. Wieder erwarten tauch plötzlich wie aus dem
Nichts unzählige kleine Löcher im Lack auf der Haube und den waagerechten Teilen auf, aller Wahrscheinlichkeit
nach ist von draußen Silikonhaltiger Sprühnebel in die Garage gezogen, ächz.
Vielleicht lackieren wir die Haube später mal neu, jetzt sind wir aber erst mal froh, das wir mit dem Gröbsten
fertig sind. Gelb und zufrieden fahre ich nach Hause.

Die sechzehnte Woche

Montag der 15. September 18:45 der Lack ist schon erstaunlich fest, der Zusammenbau kann beginnen.
Um 23:00 haben wir die hintere Stoßstange, Handbremshebel und Mechanik, die Reserveradaufnahme,
die Elektrik, das Verdeckgestänge, das Armaturenbrett und die Beleuchtung montiert bzw. funktionsfähig.
Jetzt sieht der Wagen richtig schick aus, besser als ich gehofft hatte, von den Löchern im Lack mal abgesehen.
 
Dienstag der 16. September heute geht es ans Verdeck, die Sitze werden eingebaut, und die Scheibe
liegt auch noch vor uns, mal sehen wie weit wir heute kommen.
 
Mittwoch der 17. September Der Frontscheibeneinbau war keine Probleme, nur leider ist das Glas völlig
zerkratzt und mit Flexpunkten übersät. Die Scheibe kann man ja später immer noch leicht wechseln.
Die Antenne ist eingebaut und auch die Frontmaske ist wieder komplett, statt schwarzem Lack, sitzt jetzt ein
schwarzes Gummi hinter dem Alugrill.
Als letzten Akt des Tages fangen wir und 20:30 mit dem Verdeck an.
­  Zuerst nageln wir die Spanngurte auf den Frontspriegel
­  Nähen (von Hand) die Gurte an das Verdeckgestänge
­  Legen die Verdeckhaut auf das Gestänge und befestigen es an den Heck- und Seitenschlaufen
­  Nageln zuerst den Teil mit dem Heckfenster und anschließend das Dachteil auf den Hauptspriegel
­  Verdeck leicht öffnen und das Dach vorne gegen den Frontspriegel nageln
Beim Versuch das Dach zu schließen fehlt uns ein ganzer Zentimeter. Mit Wärme, viel Kraft und Druck läßt sich
das Verdeck dann aber doch schließen. Um 23:30 machen wir Feierabend.
 
Donnerstag der 18. September Die Sitzbezüge (9,95) passen, im wahrsten Sinne des Wortes, hinten
und vorne nicht. Da der Bezug für die Rücksitzbank viel zu groß ist und der alte Bezug nicht mehr zu retten ist
greife ich kurz entschlossen zu Schere, Hammer und Nägeln. Wenig später ist die Bank neu bezogen und
eingebaut. Die Vordersitze lassen sich leider nicht so einfach beziehen, also bleiben die Bezüge erstmal so.

Dann baue ich noch die Ablage unter das Armaturenbrett, tausche die Räder gegen Radialreifen mit frisch
lackierten Felgen und lackiere mal wieder ein paar Kleinteile.
Der Wagen ist jetzt wirklich fast fertig, es fehlen nur noch die Sicherheitsgurte, die Bremstrommeln müssen
angezogen und gesichert werden, die Nagelkanten des Verdecks müssen abgedeckt, die Frontstoßstange
nach ausbohren von 2 Schrauben montiert, die Handbremse eingestellt, die Spiegel befestigt, die Motorhaube
eingestellt, die Tür-Ketten eingehängt, die Schaltung justiert und der Chokezug eingebaut werden.

Also genug zu tun für heute. Nächste Woche geht´s zum TÜV und zur Zulassung.  
Freitag der 18. September Gestern zum hoffentlich letzten mal im Baumarkt für den Trabi eingekauft,
Warndreieck, Verbandskasten etc. Insgesamt dürften für den Wagen einschließlich Spiegeln, Ketten, Bezügen
usw. in den letzten Tagen ca. 250,- über die Theke gewandert sein.

Wir haben gestern auch tatsächlich alles geschafft, bis auf das Abdecken der Nagelkanten

Die siebzehnte Woche

Montag der 22. September Am Freitag Nachmittag noch die Nagelkanten abgedeckt und die Standheizung getestet.
Anscheinend ist die elektrische Benzinpumpe defekt.
Heute morgen um 6:00 nach Geesthacht gefahren und nach dem Frühstück zur Zulassungsstelle um rote Kennzeichen
zu besorgen. Jetzt wissen wir, daß man für rote Kennzeichen extra Deckungskarten braucht.
Irgendwie ist es uns dann aber doch noch gelungen die Extrakarten zu organisieren und im 2. Versuch hat dann alles
geklappt und wir konnten mit dem Auto zum TÜV nach Bergedorf.

Der Bremsenprüfstand brachte hervorragende Ergebnisse für die Fußbremse, aber die Handbremse zieht einseitig.
Der Baurat möchte hinten Beckengurte sehen (früher ging es ohne) und das kleine Kennzeichen wird wohl auch nicht
neu genehmigt. Die Bremsschläuche sind porös, die Lenkung ist völlig ausgeschlagen und die Manschette des Lenk-
getriebes fast nicht mehr vorhanden. Also ist nachbessern angesagt.

Nach der Arbeit gleich zum Schrott und Beckengurte besorgt. Der Einbau war dann gar nicht so einfach denn dort wo
die Gurte hin müssen sitzt die Verstärkung der Hinterachsaufnahme. Mit viel Gefummel habe ich es dann aber ganz gut
hinbekommen, jetzt habe ich aber noch 2 Gurtpeitschen zuviel im Auto, Beckengurte sind ja immer nur in der Mitte hinten
und hängen immer mit einen Teil des Rollgurtes von den Nebensitzen zusammen.

Für morgen habe ich frei genommen um die fehlenden Teile aus Schwerin zu holen.
 
Dienstag der 23. September Mit dem Trabi nach Schwerin, irgendwie fehlt der Freilauf, und auch der 3. und 4. Gang sind
nicht ganz leicht zu finden. Trotzdem der Trabi läuft einwandfrei. In Schwerin packe ich dann für 260,- Teile ein, unter
anderem eine neue Frontscheibe, ein regenerierte Lenkgetriebe, ein Bremsbackensatz für hinten, Radkappen, Brems-
schläuche, Kupplungszug, eine elektrische Benzinpumpe für die Standheizung, Pedalgummis und der Hinterrad-Abzieher
ist für 15,- jetzt auch meiner.
Die Werkstattjungs waren recht angetan von dem was aus ihrem Bodenblech geworden ist.
Ach ja und der Freilauf ist wirklich kaputt.
 
Mittwoch der 24. September Alle neuen Teile sind eingebaut, die Frontscheibe hat zwar einen Kratzer, ist aber sonst neu.
Der einzige verbliebene alte Bremszylinder hinten links ist natürlich undicht und genau den habe ich nicht besorgt.
Die Lenkung mußte ich im Motorraum zerlegen, da ich den Lenkhebel mangels Abzieher nicht abziehen konnte.
 
Donnerstag der 25. September Den Bremsylinder geholt und eingebaut. Dabei kamen auch gleich die neuen Beläge
zum Einsatz. Morgen gehts zum TÜV, wenn wir rote Kennzeichen bekommen.
 
Freitag der 26. September Früh morgens bringt Volkhards Nachbar die Kennzeichen und es geht zum 2. Mal zum TÜV.
Und diesmal besteht der Kleine ohne größere Mängel. Zulassung klappt auch, nur leider gibt es kein vernünftiges Kenn-
zeichen, am liebsten hätte ich HH-VA 601 gehabt, so musste ich mit HH-GC 601 vorlieb nehmen. Auf der Fahrt zur Arbeit
dann die erste Panne, das linke Vorderrad ist alleine weitergerollt. Die Folgen sind ein leicht beschädigter linker Kotflügel,
schrottreife Gewindebolzen in der Bremstrommel und der linke Laufbolzen der Lenkung ist auch hin.
 
Das Grauen  
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Wenn ihr mehr sehen wollt könnt ihr euch das Bilderbuch zur Restaurierung ansehen.
 
Und wer mehr lesen will findet hier das Fahrtenbuch zum Trabi-Kübel